Jan Behrends hat den Ernst-Reuter-Preis der FU Berlin gewonnen

Jan Behrends (m.) nahm den Ernst-Reuter-Preis von <br/> FU-Präsidenten Prof. Dr. Alt (l.) entgegen <br/> Foto:B. Wannenberger/FU Berlin

Jan Behrends (m.) nahm den Ernst-Reuter-Preis von
FU-Präsidenten Prof. Dr. Alt (l.) entgegen
Foto:B. Wannenberger/FU Berlin

Für seine erfolgreich am HZB abgeschlossene Dissertation hat Dr. Jan Behrends den Ernst-Reuter-Preis verliehen bekommen. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird jährlich für herausragende und zukunftsweisende Promotionsarbeiten von der Freien Universität Berlin vergeben. Die Preisübergabe fand am 6. Dezember im Rahmen einer Festveranstaltung statt, an der auch seine Betreuer Dr. Klaus Lips vom Institut für Silizium-Photovoltaik und Prof. Dr. Robert Bittl vom Fachbereich Physik an der FU Berlin teilnahmen. Dieses Jahr gab es vier Preisträger aus verschiedenen Fachrichtungen.

Jan Behrends studierte Physik in Oldenburg und kam im Sommer 2006 nach Berlin ans HZB. Pünktlich nach drei Jahren reichte der damals 30-Jährige seine Doktorarbeit mit dem Titel "Spin-dependent Transport and Recombination in Solar Cells studied by Pulsed Electrically Detected Magnetic Resonance" an der FU Berlin ein. Er erhielt dafür ein “summa cum laude”. Dass er jetzt für den Ernst-Reuter-Preis ausgewählt wurde, zeigt seine außergewöhnliche Leistung und die Sichtbarkeit seiner Arbeit über die Fachgrenzen hinweg.

In seiner Dissertation beschäftigte sich Jan Behrends mit Defekten in Solarzellen, die den Wirkungsgrad der Zellen reduzieren. Heutige Solarzellen erreichen nicht die theoretisch maximal möglichen Wirkungsgrade, weil viele der in der Zelle erzeugten Ladungsträger verloren gehen, bevor sie diese verlassen können. Verantwortlich hierfür sind unerwünschte Defekte im Inneren der Solarzelle. Diese wirken als Rekombinationszentren, d.h. sie begünstigen das gegenseitige Auslöschen von  Elektronen und Löchern, die in der Solarzelle erzeugt und voneinander getrennt werden sollen. Aufgrund ihrer geringen Anzahl können die Defekte nur schwer aufgespürt werden. “Ich habe während meiner Promotion eine sehr empfindliche Messmethode verfeinert und auf verschiedene Arten von vollständig prozessierten Solarzellen angewandt. Das Ziel meiner Arbeit war, die Verlustmechanismen besser zu verstehen”, sagte Jan Behrends.

Seit Juli 2010 ist Dr. Jan Behrends wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Elektronenspinresonanz- und Einzelmolekülspektroskopie an der FU Berlin, die von Prof. Dr. Robert Bittl geleitet wird. Auch in Zukunft möchte er am liebsten in der Forschung bleiben und hat noch einiges vor: „Insbesondere im Bereich der organischen Photovoltaik gibt es zur Zeit noch viele offene Fragen zu Ladungstransport und Ladungstrennung, bei denen der 'Spin' eine zentrale Rolle spielt. Ich glaube, dass wir mit unseren Methoden dort eine ganze Menge zum Verständnis der grundlegenden Prozesse beitragen können. Das finde ich im Moment extrem spannend”, so Jan Behrends.

Zerbe


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