Acta Student Award für Melanie-Timpel

Dr. Melanie Timpel hat in ihrer Doktorarbeit gezeigt, wie Strontium moderne Leichtbaulegierungen veredeln kann.

Dr. Melanie Timpel hat in ihrer Doktorarbeit gezeigt, wie Strontium moderne Leichtbaulegierungen veredeln kann.

Dr. Melanie Timpel hat für ihren Beitrag in der Zeitschrift Acta Materialia den „Acta Materialia Student Award 2012“, der  mit einem Preisgeld in Höhe von 2000 US-Dollar dotiert ist, erhalten. Dieser Preis gilt als hohe Auszeichnung für junge Wissenschaftler. Die Preisübergabe findet im Rahmen der Konferenz Material Science & Technology (MS&T) am 28.10.2013 in Montreal, Kanada statt.

Melanie Timpel hat in der Gruppe um Dr. Nelia Wanderka am HZB-Institut für Materialforschung promoviert. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit untersuchte sie, wie die Beigabe von Strontium (Veredelungselement) die Morphologie der eutektischen Silizium-Phase in Aluminium-Silizium-Basislegierungen verfeinert. Denn trotz intensiver Forschung seit der Entdeckung solcher Legierungen im Jahre 1921 wusste bislang niemand, warum und wie dieser Veredelungseffekt genau funktionierte, da die Veredelungselemente in so geringen Mengen vorhanden waren, dass sie sich kaum nachweisen ließen.

Durch die Analyse der Mikrostruktur im atomaren Bereich mittels Atomsondentomographie und hochauflösender Transmissionselektronenmikroskopie gelang es Melanie Timpel erstmalig, die Positionen des Veredelungselements Strontium zu visualisieren. Die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit haben damit wesentlich zum Verständnis des Veredelungsmechanismus im Al-Si Eutektikum beigetragen. Da solche Aluminium-Silizium Legierungen als Leichtbaumaterialien in der Flugzeug- und Autoindustrie verwendet werden, können sie dank dieser neuen Einsichten nun auch gezielter verbessert werden. 
Melanie Timpel arbeitet nun als Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe von Prof. Norbert Koch (Supramolekulare Systeme) an der Humboldt Universität zu Berlin. Im Rahmen der Helmholtz-Energie-Allianz  „Anorganisch/organische Hybrid-Solarzellen und -Techniken für die Photovoltaik“ untersucht und optimiert sie die Energieniveaus an der Hybrid-Grenzfläche mithilfe von molekularen Zwischenschichten, um die Effizienz von Hybrid-Solarzellen zu steigern. Dabei nutzt sie  Photoelektronenspektroskopie und weitere Untersuchungsmöglichkeiten an BESSY II.

Der preisgekrönte Beitrag wurde in Acta Materialia 60 (2012) 3920–3928 publiziert. Er trägt den Titel:"The role of strontium in modifying aluminium–silicon alloys"

arö


Das könnte Sie auch interessieren

  • Best Innovator Award 2023 für Artem Musiienko
    Nachricht
    22.03.2024
    Best Innovator Award 2023 für Artem Musiienko
    Dr. Artem Musiienko ist für seine bahnbrechende neue Methode zur Charakterisierung von Halbleitern mit einem besonderen Preis ausgezeichnet worden. Auf der Jahreskonferenz der Marie Curie Alumni Association (MCAA) in Mailand, Italien, wurde ihm der MCAA Award für die beste Innovation verliehen. Seit 2023 forscht Musiienko mit einem Postdoc-Stipendium der Marie-Sklodowska-Curie-Actions in der Abteilung von Antonio Abate, Novel Materials and Interfaces for Photovoltaic Solar Cells (SE-AMIP) am HZB.
  • HZB-Forscher Robert Seidel erhält ERC-Consolidator Grant für WATER-X
    Nachricht
    04.03.2024
    HZB-Forscher Robert Seidel erhält ERC-Consolidator Grant für WATER-X
    Der Physiker Dr. Robert Seidel hat einen Consolidator Grant des European Research Council (ERC) eingeworben. In den kommenden fünf Jahren erhält er damit Fördermittel von insgesamt zwei Millionen Euro für sein Forschungsvorhaben WATER-X. Seidel will mit modernsten Röntgenmethoden an BESSY II Nanopartikel in wässriger Lösung untersuchen, die als Katalysatoren bei der photokatalytischen Produktion von „grünem“ Wasserstoff eingesetzt werden.
  • Nachruf: Wir trauern um Hans-Anton Graf
    Nachricht
    15.01.2024
    Nachruf: Wir trauern um Hans-Anton Graf
    Wir trauern um unseren ehemaligen Kollegen und Leiter des BENSC-Nutzerbüros am damaligen Hahn-Meitner-Institut (HMI, später HZB Nutzerbüro Neutronen) Dr. Hans-Anton Graf. Er verstarb nach einem ereignisreichen Leben und längerer Krankheit am 30. Dezember 2023 im Alter von 78 Jahren. Hans-Anton Graf war 1977 bis 2010 in der Neutronenforschung am HMI/HZB tätig.