Shut-down bei BESSY II: Eine extrem arbeitsreiche Pause

Warten auf den Ausbau: Die alten Cavities. (HZB, W. Anders)

Warten auf den Ausbau: Die alten Cavities. (HZB, W. Anders)

Von Ende Oktober bis Mitte Januar kreisen keine Elektronen im Synchrotronring BESSY II. „Zum Beginn der letzten Oktoberwoche haben wir BESSY II planmäßig heruntergefahren“, sagt Dr. Christian Jung, Leiter der Hauptabteilung Experimentnahe Technik II: „Weil wir umfangreiche Wartungs- und Ertüchtigungsarbeiten durchführen wollen, werden wir fast drei Monate lang Tag und Nacht an BESSY II arbeiten. Mitte Januar 2016 steht die Strahlungsquelle den Nutzern dann wieder zur Verfügung – leistungsfähiger als je zuvor.“

Im Zentrum der Arbeiten steht der Tausch zweier Cavities, also der technischen Einheiten, die die Elektronen im Speicherring nahezu auf Lichtgeschwindigkeit halten. „Die alten Cavities sind in die Jahre gekommen“, sagt Ingo Müller, der gemeinsam mit Christian Jung beim Shut-down alle Fäden in der Hand hält: „Das erste Paar haben wir bereits 2013 ausgetauscht. Jetzt ist das zweite an der Reihe.“ Für diesen Umbau muss der innere Ring geöffnet werden – eine recht aufwändige Prozedur, die Zeit braucht. „Diese Zeit nutzen wir für weitere Arbeiten“, erklärt Müller: „So werden wir beispielsweise die letzten beiden Hochfrequenzsender auf Halbleiterbasis umrüsten, die den Elektronen auf ihrer Kreisbahn kontinuierlich Energie zuführen, und damit auch hier eine Modernisierung abschließen. Aber wir haben noch eine ganze Menge mehr vor.“

Erleben Sie auf unserem Zukunftslogbuch ZLOG die Komplexität der Arbeiten an BESSY II! Dort halten wir Sie kontinuierlich über die Aktivitäten während des Shut-downs auf dem Laufenden. Am Freitag, 6. November 2015 findet im Speicherring ein „Photowalk“ statt: Eine Auswahl von Hobby-Fotografen wird dann ihren Blick auf BESSY im Shut-down dokumentieren.

Hannes Schlender