Data Policy für Forschungsdaten am HZB beschlossen

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Den Umgang mit Forschungsdaten, die an den Großgeräten des HZB entstehen, regelt nun eine Data Policy. Foto: HZB/M.Muske

Forschende erhalten fünf Jahre exklusiven Zugriff auf ihre Daten

Die Instrumente an den Großgeräten des Helmholtz-Zentrum Berlin produzieren große Mengen an Messdaten. Diese Daten müssen langfristig gespeichert werden und sollen zudem der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Die Regeln für den Umgang mit diesen Daten am HZB sind nun in einer Data Policy festgelegt. Am 14. Juni 2016 hat die Geschäftsführung diese Richtlinie beschlossen. Demnach sollen Messdaten im Regelfall nach fünf Jahren öffentlich zugänglich sein.

Eine Data Policy für alle Nutzer der HZB-Großgeräte
Die Data Policy gilt für alle HZB-Forschenden und für externe Nutzer der HZB-Großgeräte. In Zukunft müssen Nutzerinnen und Nutzern der Data Policy beim Einreichen ihrer Messzeitanträge zustimmen. In anderen Labor- und Forschungsinfrastrukturen des HZB, die nicht zu den Großgeräten gehören, gilt die Richtlinie zunächst noch nicht. Es ist jedoch geplant, die Data Policy nach und nach auch auf diese Bereiche auszudehnen.

Die Data Policy des HZB basiert auf einem Vorschlag des europäischen PaNdata-Projekts, in dem sich Photonen- und Neutronenquellen über den Umgang mit Forschungsdaten verständigt haben. Einige Quellen in Europa haben bereits solche Datenrichtlinien für ihre Nutzer etabliert, das HZB folgt nun.

Data Policy hilft bei Archivierung und sichert Open Access von Forschungsdaten
Warum brauchen wir eine Data Policy am HZB? Die ordnungsgemäße Archivierung von Forschungsdaten ist wichtig, um die Integrität (Verhinderung von Betrug) und Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse zu sichern. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft empfiehlt ausdrücklich eine Aufbewahrung der Daten für mindestens zehn Jahre. Außerdem verlangen Forschungsorganisationen zunehmend Open Access. Dabei sollen die Daten und Ergebnisse von öffentlich finanzierter Forschung auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

„Wenn Wissenschaftlern dafür jedoch keine geeignete IT-Infrastruktur zur Verfügung steht, sind diese Anforderungen für den Einzelnen oft schwer umzusetzen“, sagt Rolf Krahl aus der Abteilung Experimentsteuerung und Datenerfassung (IT-ED). Mit der Data Policy unterstützt das HZB die Forschenden dabei, den Anforderungen an Open Access und Datenarchivierung gerecht zu werden – und erleichtert ihnen diese Aufgaben erheblich. Die dafür notwendige IT-Infrastruktur wird am HZB derzeit ausgebaut.

Fairer Ausgleich der Interessen
Die jetzt beschlossene Data Policy legt die Regeln für die konkrete Ausgestaltung des Umgangs mit den Daten fest. „Die Data Policy strebt einen fairen Interessensausgleich zwischen den Produzenten der Daten einerseits und dem Wunsch nach Open-Access zu Daten andererseits an“, sagt Ants Finke, IT-Hauptabteilungsleiter. Die Data Policy sieht im Regelfall vor, dass die Produzenten der Daten zunächst fünf Jahre lang exklusiven Zugriff erhalten. Danach sollen die Daten für alle verfügbar sein.

„Nach der Verabschiedung der Data Policy geht die eigentliche Arbeit erst richtig los“, sagt Rolf Krahl. Denn nun müssen die Arbeitsabläufe an den einzelnen Messplätzen angepasst werden, um die Daten für die Archivierung aufzubereiten und sie anschließend in die Archivsysteme zu übertragen.

(rk/sz)