Vor 50 Jahren: Grundsteinlegung für das heutige HMI in Wannsee

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<p>HMI-Grundsteinlegung am 25. Mai 1957 durch B&uuml;rgermeister Otto Suhr.<a href="https://www.helmholtz-berlin.de/media/media/oea/aktuell/news/pm/2007/grundstein_13_jpg.jpg"></a></p>
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HMI-Grundsteinlegung am 25. Mai 1957 durch Bürgermeister Otto Suhr.

Grundsteinlegung durch B&uuml;rgermeister Otto Suhr

Grundsteinlegung durch Bürgermeister Otto Suhr

In zwei Jahren feiern wir das 50-jährige Bestehen des Hahn-Meitner-Instituts. Der Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass schon der 25. Mai 1957 ein besonderer Tag war. An diesem Tag, also vor 50 Jahren, wurde der Grundstein für das spätere Hahn-Meitner-Institut gelegt.

Die Initiative zum Aufbau eines „Zentralinstituts für Kernforschung" ging von den Berlinern selbst aus, namentlich von den Rektoren der beiden West-Berliner Hochschulen. Andreas Paulsen (Freie Universität) und Johannes Lorenz (Technische Universität) sowie 50 weitere Hochschulprofessoren wiesen zusammen in einer Denkschrift an den Berliner Senat vom Dezember 1955 auf die Rückständigkeit Deutschlands in der Atomforschung hin, und appellierten „an die Regierung und an die Bevölkerung Berlins, freie Atomforschung für friedliche Zwecke in Berlin zu ermöglichen und finanziell zu unterstützen "

Mit ihrer Initiative gelang es den Berliner Hochschullehrern, einige Größen der Atomforschung für das Projekt eines Kernforschungszentrums zu gewinnen, so den Entdecker der Röntgenstrahl-Interferenzen und Nobelpreisträger Max von Laue. In den kommenden drei Jahren, zwischen 1956 bis 1959 folgte eine fruchtbare Planungs- und Aufbauphase für das Forschungszentrum in Wannsee: Im Juli 1956 wurde ein Forschungsreaktor mit 50 Kilowatt Leistung bei der US-amerikanischen Firma Atomics International bestellt. Noch lag zwar keine Genehmigung von Seiten der USA zum Bau des Forschungsreaktors vor. Doch man ging nach der „Atoms for Peace-Rede" Eisenhowers und des bilateralen Forschungsreaktorabkommens zwischen der BRD und den USA davon aus, dass die USA dem Bau zustimmen würden.

Und die Berliner behielten Recht: Die USA hatten ein besonderes Interesse, ihre Technologie in West-Berlin als „Schaufenster des Westens" mitten in der Einflusszone des ideologischen Gegners vorzuführen. Das „Berlin-Amendment" zum US-Atomic Energy Act genehmigte im April 1957 rückwirkend die Ausnahme für die westdeutsche Enklave in der DDR. Damit war der Weg frei für die Grundsteinlegung des neuen Forschungsinstituts durch den Regierenden Bürgermeister Otto Suhr am 25. Mai 1957.

Nach nur einem Jahr konnte der neue Reaktor, der „Berliner Experimentier-Reaktor" (BER), getauft und am 24. Juli 1958 in Betrieb genommen werden. Aber erst am 14. März 1959, nach Abschluss aller Bauarbeiten, erfolgte die offizielle Einweihung des „Hahn-Meitner-Instituts für Kernforschung" in Anwesenheit von Otto Hahn und Lise Meitner, den Pionieren der deutschen Atomforschung.