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Hermann Helmholtz - Der Universalgelehrte mit Sinn für die Praxis

Hermann von Helmholtz steht für die ganze Vielfalt der naturwissenschaftlichen Forschung und die Hinwendung zur technologischen Praxis. Er war einer der letzten wirklichen Universalgelehrten. Helmholtz vertrat eine Naturwissenschaft, die Brücken schlug zwischen Medizin, Physik und Chemie. Seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten und Entwicklungen verknüpften Theorie, Experiment und praktische Anwendung. Helmholtz gründete die Physikalisch-Technische Reichsanstalt und amtierte als deren erster Präsident. Die Reichsanstalt war weltweit das erste wissenschaftliche Forschungszentrum außerhalb der Universitäten und gilt damit als eine Vorläuferin der Helmholtz-Gemeinschaft.

Die Biografie

Hermann Ludwig Ferdinand Helmholtz - damals noch ohne "von" - wurde am 31. August 1821 als Sohn eines Gymnasial-Oberlehrers in Potsdam geboren. Er studierte an der Berliner Militärakademie und wurde 1842 zum Doktor der Medizin promoviert. Zunächst trat Helmholtz einen Posten als Militärarzt in Potsdam an und wirkte anschließend als Anatomielehrer an der Berliner Kunstakademie.

In Königsberg erhielt er auf Empfehlung Alexander von Humboldts 1849 eine Professur für Physiologie und Pathologie, die er bis 1855 innehatte. Weitere Professuren folgten in Bonn (1855 bis 1858) und Heidelberg (1858 bis 1871). Ab 1871 lehrte Helmholtz als Professor für Physik an der Universität Berlin. Ende der achtziger Jahre wurde er Gründungspräsident der von ihm selbst und Werner von Siemens ins Leben gerufenen Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Charlottenburg, die bis heute - als Physikalisch Technische Bundesanstalt - der Wissenschaft der exakten Messtechnik dient.

Hermann von Helmholtz starb am 8. September 1894 in Berlin-Charlottenburg.

Forschungen und Entwicklungen

Das Forschungsgebiet, das Helmholtz bearbeitete, reichte von der Medizin über Physik und Mathematik bis zu Psychologie, Musik und Philosophie.

Zu seinen nachhaltig wirkenden Forschungsergebnissen gehört zum Beispiel seine Formulierung des Gesetzes "Über die Erhaltung der Kraft". Untersuchungen des Stoffwechsels hatten Helmholtz dorthin geführt.

Helmholtz bestimmte als erster die Wellenlängen des ultravioletten Lichtes und errechnete die Leistungsgrenze des Lichtmikroskops. Er entwickelte die "Drei-Komponenten-Farbtheorie", die im Zeitalter des Farbfernsehens eine neue Bedeutung erhalten hat. Bei Helmholtz' Arbeiten zur Akustik entstand die Theorie der Luftgeschwindigkeit in offenen Röhren.

Für spätere Wissenschaftler-Generationen richtungsweisend waren auch seine Forschungen zur Hydrodynamik und zur Theorie der Elektrodynamik. In der Thermodynamik gelang Helmholtz die mathematische Formulierung des ersten Hauptsatzes.

Helmholtz gilt zudem wegen seiner mathematisch ausgearbeiteten Studien über Naturphänomene wie Wirbelstürme, Gewitter, Luft- und Wasserwellen sowie Gletscher als Gründervater der modernen Meteorologie.

Augenärzte und ihre Patienten verdanken Helmholtz den so genannten Augenspiegel, mit dem es ihm erstmals gelang, die Netzhaut sichtbar zu machen. Er entwickelte zusätzlich das Ophthalmometer, ein Gerät zur Messung der Hornhautkrümmung. Schließlich widmete sich Helmholtz auch der Philosophie. Er behandelte in seinen Schriften eingehend die erkenntnistheoretischen Konsequenzen naturwissenschaftlicher Forschung.

 

Literatur (helmholtz.de):