Unermüdliches Engagement für die Sonnenenergie

Preisverleihung in Valencia

Preisverleihung in Valencia

Prof. Dr. Hans-Werner Schock in einem Labor des <br /> Bereichs Solarenergieforschung. © HZB/F.Rott

Prof. Dr. Hans-Werner Schock in einem Labor des
Bereichs Solarenergieforschung. © HZB/F.Rott

Prof. Dr. Hans-Werner Schock erhält den "Becquerel-Preis" <br /> in Valencia. © HZB/E. Zürn

Prof. Dr. Hans-Werner Schock erhält den "Becquerel-Preis"
in Valencia. © HZB/E. Zürn

HZB-Forscher wird für seine erfolgreichen Forschungen mit Solar-Preis geehrt

Prof. Dr. Hans-Werner Schock, Institutsleiter und Bereichssprecher Solarenergieforschung am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), hat am 9. September im Rahmen der 25. „European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition“ in Valencia den renommierten „Becquerel-Preis“ erhalten. Die EU-Komission ehrt den HZB-Wissenschaftler damit für sein Lebenswerk im Bereich der Photovoltaik.

Die Preisverleihung fand anlässlich der größten europäischen Photovoltaikkonferenz statt, die dieses Jahr gemeinsam mit der 5. „World Conference on Photovoltaic Energy Conversion“ veranstaltet wurde. Hans-Werner Schock erhielt den „Becquerel-Preis“ im Anschluss an seinen Plenar-Vortrag zum Thema „Status und Weiterentwicklung der CIS und verwandten Solarzellen“. Laudator war Daniel Lincot, Forschungsleiter Solarenergie der Ecole Nationale Supérieure de Chimie de Paris (ENSCP).

Prof. H.-W. Schock wird vom Komitee für seine herausragenden Leistungen im Bereich der Solarenergietechnik und der Entwicklung von Dünnschichtsolarzellen ausgezeichnet. Unter seiner Leitung fanden bereits in den 1980er Jahren die ersten Pionier-Versuche zu Chalkopyrit basierten Solarzellen statt, die die Solarenergie effizienter und kostengünstiger machen sollen.

Solche Solarzellen bestehen zum Beispiel aus Kupfer-Indium-Sulfid (CIS) oder Kupfer-Indium-Gallium-Selenid (CIGSe). Aktuell forscht die Gruppe um Hans-Werner Schock zu neuen Materialkombinationen aus häufig vorkommenden und umweltfreundlichen chemischen Elementen und entwickelt die Solarzellen weiter. Die unter der Leitung von Hans-Werner Schock am HZB entwickelten Solarzellen halten mehrere Wirkungsgrad-Rekorde: CIS-Zellen im Hochvoltbereich (12,8%), Flexible Zellen auf Kunststoff (15,9%) und gängige CIGSe-Zellen (19,4%). Ziel ist es, dass „Solarzellen, zum Beispiel bei Gebäuden, kein Hauptinvestitionsgut mehr sind, sondern selbstverständlich integriert werden“, so Schock.

Der wissenschaftliche Geschäftsführer Geschäftsfeld Energie des HZB Prof. Dr. Wolfgang Eberhardt ist über die Auszeichnung sehr erfreut: „Das HZB hat es sich mit der Forschung an Dünnschicht-Solarzellen zur Aufgabe gemacht, die Technologie für die Energieversorgung der Zukunft zu erschließen. Die Arbeiten von Herrn Schock stellen dazu einen ganz wesentlichen Beitrag dar, wir freuen uns über die Anerkennung, die diese Arbeiten weltweit gefunden haben und gratulieren Herrn Schock ganz herzlich zu dieser Auszeichnung.“

Der 1946 in Tuttlingen geborene Hans-Werner Schock studierte an der Universität Stuttgart Elektrotechnik und promovierte anschließend am Institut für Physikalische Elektronik, wo er später Wissenschaftlicher Leiter der Forschungsgruppe „Polykristalline Dünnschichtsolarzellen“ wurde. Seit 2004 arbeitet er am HZB und ist Leiter des Instituts Technologie. Er ist Autor und Co-Autor von über 300 Publikationen und an über zehn Patenten auf dem Gebiet der Solarenergietechnik beteiligt.

Der „Becquerel-Preis“ wurde erstmals 1989 anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des klassischen Experiments Becquerel´s zur Beschreibung des Photoelektrischen Effekts vergeben. Der französische Physiker Alexandre Edmond Becquerel legte damit den Grundstein für die Nutzung der Photovoltaik.

Franziska Rott

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Poröse organische Struktur verbessert Lithium-Schwefel-Batterien
    Science Highlight
    15.09.2025
    Poröse organische Struktur verbessert Lithium-Schwefel-Batterien
    Ein neu entwickeltes Material kann die Kapazität und Stabilität von Lithium-Schwefel-Batterien deutlich verbessern. Es basiert auf Polymeren, die ein Gerüst mit offenen Poren bilden. In der Fachsprache werden sie radikale kationische kovalente organische Gerüste oder COFs genannt. In den Poren finden katalytisch beschleunigte Reaktionen statt, die Polysulfide einfangen, die ansonsten die Lebensdauer der Batterie verkürzen würden. Einige der experimentellen Analysen wurden an der BAMline an BESSY II durchgeführt. Prof. Yan Lu, HZB, und Prof. Arne Thomas, Technische Universität Berlin, haben diese Arbeit gemeinsam vorangetrieben.
  • Metalloxide: Wie Lichtpulse Elektronen in Bewegung setzen
    Science Highlight
    08.09.2025
    Metalloxide: Wie Lichtpulse Elektronen in Bewegung setzen
    Metalloxide kommen in der Natur reichlich vor und spielen eine zentrale Rolle in Technologien wie der Photokatalyse und der Photovoltaik. In den meisten Metalloxiden ist jedoch aufgrund der starken Abstoßung zwischen Elektronen benachbarter Metallatome die elektrische Leitfähigkeit sehr gering. Ein Team am HZB hat nun zusammen mit Partnerinstitutionen gezeigt, dass Lichtimpulse diese Abstoßungskräfte vorübergehend schwächen können. Dadurch sinkt die Energie, die für die Elektronenbeweglichkeit erforderlich ist, so dass ein metallähnliches Verhalten entsteht. Diese Entdeckung bietet eine neue Möglichkeit, Materialeigenschaften mit Licht zu manipulieren, und birgt ein hohes Potenzial für effizientere lichtbasierte Bauelemente.
  • Lithium-Schwefel-Batterien mit wenig Elektrolyt: Problemzonen identifiziert
    Science Highlight
    12.08.2025
    Lithium-Schwefel-Batterien mit wenig Elektrolyt: Problemzonen identifiziert
    Mit einer zerstörungsfreien Methode hat ein Team am HZB erstmals Lithium-Schwefel-Batterien im praktischen Pouchzellenformat untersucht, die mit besonders wenig Elektrolyt-Flüssigkeit auskommen. Mit operando Neutronentomographie konnten sie in Echtzeit visualisieren, wie sich der flüssige Elektrolyt während des Ladens und Entladens über mehrere Schichten verteilt und die Elektroden benetzt. Diese Erkenntnisse liefern wertvolle Einblicke in die Mechanismen, die zum Versagen der Batterie führen können, und sind hilfreich für die Entwicklung kompakter Li-S-Batterien mit hoher Energiedichte.