Henning Döscher erhält Marie-Curie-Fellowship der Europäischen Union

Seit August erforscht er solare Brennstoffe am National Renewable Energy Laboratory (NREL) in den USA

Seit August erforscht er solare Brennstoffe am National Renewable Energy Laboratory (NREL) in den USA

Nachwuchswissenschaftler Henning Döscher, der 2010 seine Dissertation am HZB mit summa cum laude abgeschlossen hat, erhält ein Marie-Curie-Forschungsstipendium im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms. Dieses ermöglicht Wissenschaftlern einen zweijährigen Forschungsaufenthalt in einem Nicht-EU-Staat. Seit August forscht Döscher am renommierten National Renewable Energy Laboratory (NREL) in den USA, mit dem auch das HZB zusammenarbeitet.

Henning Döscher ist Experte auf dem Gebiet der III-V-Halbleitertechnologien und für die Charakterisierung von Ober- und Grenzflächen von Solarzellen. Er befasst sich während seines Forschungsstipendiums mit den grundsätzlichen technologischen Fragen der solaren Brennstoffe. Döscher will einen raschen und nachweisbaren Fortschritt bei der photoelektrischen Aufspaltung von Wasser auf Basis von Tandemstrukturen (III-V-Halbleiter auf Silizium) erzielen. Seinen Forschungsaufenthalt verbringt er bei John Turner am NREL und bei Clemens Heske an der University of Nevada, Las Vegas.

Den Schlüssel zum Erfolg sieht Döscher in einem stark interdisziplinär ausgerichteten Forschungsansatz, der die Photoelektrochemie, die III-V-Halbleitertechnologie und neuste Charakterisierungsmethoden miteinander verbindet. Nach seinem Forschungsaufenthalt am NREL wird er an die TU Ilmenau zurückkehren. An beiden Einrichtungen forschen ausgewiesene Expertenteams mit komplementären Schwerpunkten, die es Döscher erlauben, im Rahmen des Marie-Curie-Stipendiums seinen interdisziplinären Ansatz zu verfolgen.  

Mit dem Programm „Marie Curie - International Outgoing Fellowships for Career Development“ können sich qualifizierte Wissenschaftler an herausragenden Forschungsstätten im Ausland weiterbilden. Anschließend sollen sie dieses Wissen in ein Forschungsinstitut im EU-Raum einbringen – eine Rückkehr nach Europa ist deshalb verpflichtend. Für dieses Förderprogramm stellt die EU insgesamt 40 Millionen Euro zur Verfügung. Die Stipendiaten werden in dieser Zeit zu einhundert Prozent gefördert und erhalten ein Grundgehalt sowie eine Mobilitätspauschale.

Döscher promovierte 2010 an der Humboldt-Universität zu Berlin und am damaligen HZB-Institut „Materialien für die Photovoltaik“ und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Anschließend arbeitete er im Rahmen einer Kooperation als wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU Ilmenau bei Prof. Thomas Hannappel.

SZ

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Nachricht
    24.07.2025
    Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Der Batterieforscher Prof. Dr. Philipp Adelhelm wird mit dem Berliner Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet.  Er ist Professor am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und leitet eine gemeinsame Forschungsgruppe der HU und des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB). Der Materialwissenschaftler und Elektrochemiker forscht zur Entwicklung nachhaltiger Batterien, die eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende spielen. International zählt er zu den führenden Expert*innen auf dem Gebiet der Natrium-Ionen-Batterien.
  • Langzeittest zeigt: Effizienz von Perowskit-Zellen schwankt mit der Jahreszeit
    Science Highlight
    21.07.2025
    Langzeittest zeigt: Effizienz von Perowskit-Zellen schwankt mit der Jahreszeit
    Auf dem Dach eines Forschungsgebäudes am Campus Adlershof läuft ein einzigartiger Langzeitversuch: Die unterschiedlichsten Solarzellen sind dort über Jahre Wind und Wetter ausgesetzt und werden dabei vermessen. Darunter sind auch Perowskit-Solarzellen. Sie zeichnen sich durch hohe Effizienz zu geringen Herstellungskosten aus. Das Team um Dr. Carolin Ulbrich und Dr. Mark Khenkin hat Messdaten aus vier Jahren ausgewertet und in der Fachzeitschrift Advanced Energy Materials vorgestellt. Dies ist die bislang längste Messreihe zu Perowskit-Zellen im Außeneinsatz. Eine Erkenntnis: Standard-Perowskit-Solarzellen funktionieren während der Sommersaison auch über mehrere Jahre sehr gut, lassen jedoch in der dunkleren Jahreszeit etwas nach. Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag, um das Verhalten von Perowskit-Solarzellen unter realen Bedingungen zu verstehen.

  • Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Science Highlight
    18.07.2025
    Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Batterien funktionieren, indem Ionen zwischen zwei chemisch unterschiedlichen Elektroden gespeichert und ausgetauscht werden. Dieser Prozess wird Interkalation genannt. Bei der Ko-Interkalation werden dagegen sowohl Ionen als auch Lösungsmittelmoleküle in den Elektrodenmaterialien gespeichert, was bisher als ungünstig galt. Ein internationales Team unter der Leitung von Philipp Adelhelm hat nun jedoch gezeigt, dass die Ko-Interkalation in Natrium-Ionen-Batterien mit den geeigneten Kathodenmaterialien funktionieren kann. Dieser Ansatz bietet neue Entwicklungsmöglichkeiten für Batterien mit hoher Effizienz und schnellen Ladefähigkeiten. Die Ergebnisse wurden in Nature Materials veröffentlicht.