Kooperationsvertrag für Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg unterzeichnet

Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Katja Hessel, Dr. Wolfgang Heubisch, Joachim Herrmann, Prof. Dr. Johanna Wanka, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Prof. Dr. Harald Bolt, Prof. Dr. Achim Bachem, und Thomas Frederking

Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Katja Hessel, Dr. Wolfgang Heubisch, Joachim Herrmann, Prof. Dr. Johanna Wanka, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Prof. Dr. Harald Bolt, Prof. Dr. Achim Bachem, und Thomas Frederking

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), das Forschungszentrum Jülich und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) gründen gemeinsam das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN). In Anwesenheit von Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka ist heute in Nürnberg der Kooperationsvertrag zwischen den drei Partnern unterzeichnet worden. Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert das neue Institut mit jährlich 5,5 Millionen Euro.

Das neue Institut soll mittelfristig 40 bis 50 Mitarbeiter haben. Die Helmholtz-Gemeinschaft hatte Anfang Juni grünes Licht für die Gründung des Instituts in Nordbayern gegeben und fördert es mit jährlich 5,5 Millionen Euro für Personal, Betrieb und Investitionen.

Aus diesem Etat werden unter anderem vier Professuren und zwei Nachwuchsgruppen finanziert. Bei den Berufungen arbeiten die Partner aus Jülich, Berlin und der FAU eng zusammen, auch der Austausch von Mitarbeitern und Studierenden ist geplant.

Forschungsschwerpunkte am HI ERN sind Lösungen für eine druckbare Photovoltaik und innovative Methoden zur chemischen Energiespeicherung der flüchtigen Sonnenergie über den Energieträger Wasserstoff. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Systemtechnologien rund um das Thema Wasserstoff. Das Helmholtz-Zentrum Berlin bringt seine international anerkannte Expertise in der Dünnschicht-Photovoltaik und zu solar erzeugtem Wasserstoff ein, ein Thema, das auch am HZB noch deutlich ausgebaut wird.

„Die Dünnschicht-Techniken, die bislang zur Herstellung von neuartigen Solarzellen verwendet werden, wollen wir auch für die solare Brennstofferzeugung nutzbar machen. Auf diesem Gebiet verfügt das HZB über einzigartiges Know-How“, sagt Prof. Anke Kaysser-Pyzalla, wissenschaftliche Geschäftsführerin des HZB.
Unter anderem wird das HZB eine W2-Professur auf diesem Gebiet finanzieren und den Zugang der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Nürnberg und Erlangen zu den einzigartigen Infrastrukturen am HZB ermöglichen. „Unsere Beteiligung am HI ERN ist auch ein Ausdruck dafür, dass sich das HZB verstärkt als modernes Energieforschungszentrum mit Schwerpunkt Materialforschung ausrichtet“, betont Anke Kaysser-Pyzalla.

Bereits im vergangenen Jahr wurde am HZB unter Leitung von Prof. Roel van de Krol ein neues Institut für Solare Brennstoffe gegründet. Im August fand am Synchrotronring BESSY II die Grundsteinlegung für den Bau einer weltweit einzigartigen Laboranlage statt – Das „Energy Materials In-Situ Laboratory Berlin“, kurz EMIL. In diesem Anbau an BESSY II sollen ab 2014 modernste Methoden der Röntgenanalytik zur Verfügung stehen, um Materialien für die Photovoltaik und für photokatalytische Prozesse zu untersuchen und weitere Durchbrüche bei der Umwandlung und Speicherung von solarer Energie zu erreichen.

Anwesend waren: Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Katja Hessel, Staatssekretärin aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Dr. Wolfgang Heubisch, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Inneren, Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Präsident der FAU, Prof. Dr. Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich, Prof. Dr. Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender Forschungszentrum Jülich und Thomas Frederking, Kaufmännischer Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums Berlin.

Energieforschung am HZB auf youtube:

arö

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Nachricht
    24.07.2025
    Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Der Batterieforscher Prof. Dr. Philipp Adelhelm wird mit dem Berliner Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet.  Er ist Professor am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und leitet eine gemeinsame Forschungsgruppe der HU und des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB). Der Materialwissenschaftler und Elektrochemiker forscht zur Entwicklung nachhaltiger Batterien, die eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende spielen. International zählt er zu den führenden Expert*innen auf dem Gebiet der Natrium-Ionen-Batterien.
  • Langzeittest zeigt: Effizienz von Perowskit-Zellen schwankt mit der Jahreszeit
    Science Highlight
    21.07.2025
    Langzeittest zeigt: Effizienz von Perowskit-Zellen schwankt mit der Jahreszeit
    Auf dem Dach eines Forschungsgebäudes am Campus Adlershof läuft ein einzigartiger Langzeitversuch: Die unterschiedlichsten Solarzellen sind dort über Jahre Wind und Wetter ausgesetzt und werden dabei vermessen. Darunter sind auch Perowskit-Solarzellen. Sie zeichnen sich durch hohe Effizienz zu geringen Herstellungskosten aus. Das Team um Dr. Carolin Ulbrich und Dr. Mark Khenkin hat Messdaten aus vier Jahren ausgewertet und in der Fachzeitschrift Advanced Energy Materials vorgestellt. Dies ist die bislang längste Messreihe zu Perowskit-Zellen im Außeneinsatz. Eine Erkenntnis: Standard-Perowskit-Solarzellen funktionieren während der Sommersaison auch über mehrere Jahre sehr gut, lassen jedoch in der dunkleren Jahreszeit etwas nach. Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag, um das Verhalten von Perowskit-Solarzellen unter realen Bedingungen zu verstehen.

  • Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Science Highlight
    18.07.2025
    Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Batterien funktionieren, indem Ionen zwischen zwei chemisch unterschiedlichen Elektroden gespeichert und ausgetauscht werden. Dieser Prozess wird Interkalation genannt. Bei der Ko-Interkalation werden dagegen sowohl Ionen als auch Lösungsmittelmoleküle in den Elektrodenmaterialien gespeichert, was bisher als ungünstig galt. Ein internationales Team unter der Leitung von Philipp Adelhelm hat nun jedoch gezeigt, dass die Ko-Interkalation in Natrium-Ionen-Batterien mit den geeigneten Kathodenmaterialien funktionieren kann. Dieser Ansatz bietet neue Entwicklungsmöglichkeiten für Batterien mit hoher Effizienz und schnellen Ladefähigkeiten. Die Ergebnisse wurden in Nature Materials veröffentlicht.