Prof. Dr. Silke Christiansen erhält Ehrenprofessur an der südkoreanischen Chonbuk National University

Der Präsident der Chonbuk National University (CNU), Suh Geo-Suk, hat Prof. Dr. Silke Christiansen in Anerkennung ihrer außerordentlichen wissenschaftlichen Verdienste im Bereich der Erneuerbaren Energien als „Distinguised visiting Professor“ für drei Jahre ernannt. Die Ernennungsurkunde erhielt Christiansen im Mai bei einer Festzeremonie gemeinsam mit zwei weiteren herausragenden ausländischen Wissenschaftlern. Silke Christiansen wird sich als Ehrenprofessorin an der Fakultät für Halbleiterphysik und Chemie der CNU dafür einsetzen, die wissenschaftlichen Kontakte zwischen dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), der Freien Universität Berlin (FU) und der koreanischen Hochschule zu intensivieren.

Silke Christiansen leitet seit Januar 2013 das neu gegründete Institut „Nanoarchitekturen für die Energieumwandlung“ am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie und lehrt als Professorin im Fachbereich Physik der FU. Sie ist Expertin für Nanostrukturen und entwickelte unter anderem Verfahren, um Nanodrähte als effiziente Absorber in Dünnschichtsolarzellen zu integrieren.

Bei der feierlichen Übergabe betonte der CNU-Präsident Suh Geo-Suk, wie wichtig die Internationalisierung für koreanische Universitäten sei. So arbeite er daran, die Qualität von Forschung und Lehre ständig zu verbessern sowie die weltweite Vernetzung der koreanischen Forschung voranzutreiben. Die Ehrenprofessuren seien dabei ein wichtiger Baustein, außerordentliche Leistungen ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Chonbuk National University bekanntzumachen und in Kooperationen für den koreanischen Standort zu nutzen. Gerade bei der Entwicklung neuer umweltfreundlicher Technologien und Energien seien Europa – und besonders Deutschland – äußerst forschungsstark und haben eine Vorbildfunktion. Die Werkstoffwissenschaftlerin Silke Christiansen habe in den letzten 10 Jahren mit zahlreichen, international beachteten Publikationen wesentliche Impulse für Fortschritte in der Energieforschung gegeben.

Die Chonbuk National University, gelegen inmitten eines traditionellen Technologiestandortes im Südwesten Südkoreas, zählt zu den fünf renommiertesten Hochschulen des Landes (Leiden World University Rankings). 32.000 Studierende und 2.600 Lehrbeauftragte arbeiten an der Hochschule, die als Flaggschiff und Talentschmiede Südkoreas gilt. Silke Christiansen nahm die Auszeichnung mit großer Freude entgegen: „Ich freue mich, dass meine Forschung im Ausland wahrgenommen wird. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir eine gute Zusammenarbeit mit der Chonbuk National University aufbauen werden, von der vor allem der wissenschaftliche Nachwuchs profitieren soll – zum Beispiel im Rahmen von Austauschprogrammen für Doktoranden und Postdoktoranden“. Besonders die Verzahnung der südkoreanischen universitären Forschung mit kleinen und mittleren Unternehmen in der näheren Umgebung sei deutlich ausgeprägter als in Deutschland. Dadurch erwarte Christiansen auch neue Möglichkeiten für Kooperationen.

Silke Christiansen promovierte und habilitierte sich im Fach Werkstoffwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und forschte an der Columbia-University in New York City. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete sie in den T.J. Watson Forschungslaboratorien der IBM in Yorktown Heights, USA sowie am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichtes, Erlangen, und am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik, Halle. Nun forscht sie mit ihrem Team am Helmholtz-Zentrum Berlin an neuartigen Komposit-Materialien, die viele Anwendungen in unterschiedlichen Disziplinen der Energieforschung versprechen.

Weiterführende Links:

Chonbuk National University

HZB-Institut "Nanostrukturen für die Energieumwandlung"

sz

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Energiespeicher: BAM, HZB und HU Berlin planen gemeinsames Berlin Battery Lab
    Nachricht
    07.05.2025
    Energiespeicher: BAM, HZB und HU Berlin planen gemeinsames Berlin Battery Lab
    Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und die Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) haben ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung des Berlin Battery Lab unterzeichnet. Das Labor wird die Expertise der drei Institutionen bündeln, um die Entwicklung nachhaltiger Batterietechnologien voranzutreiben. Die gemeinsame Forschungsinfrastruktur soll auch der Industrie für wegweisende Projekte in diesem Bereich offenstehen.
  • Saskia Vormfelde wird neue kaufmännische Geschäftsführerin des HZB
    Nachricht
    06.05.2025
    Saskia Vormfelde wird neue kaufmännische Geschäftsführerin des HZB
    Erfolgreiche Wissenschaftsmanagerin wechselt zum 1. September aus Freiburg nach Berlin.

  • Batterieforschung: Alterungsprozesse operando sichtbar gemacht
    Science Highlight
    29.04.2025
    Batterieforschung: Alterungsprozesse operando sichtbar gemacht
    Lithium-Knopfzellen mit Elektroden aus Nickel-Mangan-Kobalt-Oxiden (NMC) sind sehr leistungsfähig. Doch mit der Zeit lässt die Kapazität leider nach. Nun konnte ein Team erstmals mit einem zerstörungsfreien Verfahren beobachten, wie sich die Elementzusammensetzung der einzelnen Schichten in einer Knopfzelle während der Ladezyklen verändert. An der Studie, die nun im Fachjournal Small erschienen ist, waren Teams der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Universität Münster sowie Forschende der Forschungsgruppe SyncLab des HZB und des Applikationslabors BLiX der Technischen Universität Berlin beteiligt. Ein Teil der Messungen fand mit einem Instrument im BLiX-Labor statt, ein weiterer Teil an der Synchrotronquelle BESSY II.