Klangkünstler Gerriet K. Sharma entwirft akustische Skulpturen zu BESSY VSR

Gerriet K. Sharma beim Aufbau des Ikosaederlautsprechers, Foto: Kristijan Smok (izlog)

Gerriet K. Sharma beim Aufbau des Ikosaederlautsprechers, Foto: Kristijan Smok (izlog)

Von 13. bis 19. Juli 2016 zeichnet der Künstler Klänge vor Ort auf

Der Elektronenspeicherring BESSY II bietet die Kulisse für ein außergewöhnliches Kunstprojekt. Der Klangkünstler Gerriet K. Sharma von der Kunsthochschule Graz will Prinzipien der Beschleunigerphysik in akustische, dreidimensionale Kompositionen übersetzen. Vom 13. bis 19. Juli wird der Künstler vor Ort sein, um Klänge direkt im Elektronenspeicherring einzufangen. 

Inspiriert zu dieser Arbeit hat Gerriet K. Sharma das Ausbau-Projekt BESSY VSR. Beschleunigerexperten vom HZB wollen die Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II zu einem variablen Pulslängen-Speicherring ausbauen – als erstes Team weltweit. An jedem Messplatz sollen dann lange oder kurze Lichtpulse verfügbar sein. Seit Frühjahr 2016 arbeitet der Künstler gemeinsam mit HZB-Forschern daran, dieses ungewöhnliche Projekt der Beschleunigerphysik in ein außergewöhnliches 3D-Hörerlebnis umzusetzen.

Gerriet K. Sharma realisiert die einzigartigen Klangwelten von BESSY VSR mit einem Ikosaederlautsprecher. Die damit erzeugten akustischen Figuren bewegen sich beinahe körperlich im Raum. „Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft ist bei diesem Projekt offensichtlich. Beide arbeiten mit Frequenzen und Überlagerungen – nur mit unterschiedlichen Medien“, sagt Kerstin Berthold, die gemeinsam mit Forschern aus dem Institut für Beschleunigerphysik das Kunstprojekt am HZB betreut.

Nach mehreren Monaten intensiver Kompositionsarbeit wird der Künstler voraussichtlich im Sommer 2017 sein Werk aufführen.

Projektbeteiligte

Künstler:
Gerriet K. Sharma, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Sharma studierte Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien, Köln, und Komposition und Computermusik an der Kunsthochschule Graz. 2008 wurde er mit dem Deutschen Klangkunstpreis ausgezeichnet.

Helmholtz-Zentrum Berlin:
Institut für Beschleunigerphysik:
Paul Goslawski
Godehard Wüstefeld
Martin Ruprecht

Abteilung Kommunikation
Kerstin Berthold

(kb/sz)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Schriftrollen aus buddhistischem Schrein an BESSY II virtuell entrollt
    Science Highlight
    23.07.2025
    Schriftrollen aus buddhistischem Schrein an BESSY II virtuell entrollt
    In der mongolischen Sammlung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin befindet sich ein einzigartiger Gungervaa-Schrein. Der Schrein enthält auch drei kleine Röllchen aus eng gewickelten langen Streifen, die in Seide gewickelt und verklebt sind. Ein Team am HZB konnte die Schrift auf den Streifen teilweise sichtbar machen, ohne die Röllchen durch Aufwickeln zu beschädigen. Mit 3D-Röntgentomographie erstellten sie eine Datenkopie des Röllchens und verwendeten im Anschluss ein mathematisches Verfahren, um den Streifen virtuell zu entrollen. Das Verfahren wird auch in der Batterieforschung angewandt.
  • Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Science Highlight
    18.07.2025
    Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Batterien funktionieren, indem Ionen zwischen zwei chemisch unterschiedlichen Elektroden gespeichert und ausgetauscht werden. Dieser Prozess wird Interkalation genannt. Bei der Ko-Interkalation werden dagegen sowohl Ionen als auch Lösungsmittelmoleküle in den Elektrodenmaterialien gespeichert, was bisher als ungünstig galt. Ein internationales Team unter der Leitung von Philipp Adelhelm hat nun jedoch gezeigt, dass die Ko-Interkalation in Natrium-Ionen-Batterien mit den geeigneten Kathodenmaterialien funktionieren kann. Dieser Ansatz bietet neue Entwicklungsmöglichkeiten für Batterien mit hoher Effizienz und schnellen Ladefähigkeiten. Die Ergebnisse wurden in Nature Materials veröffentlicht.
  • 10 Millionen Euro Förderung für UNITE – Startup Factory Berlin-Brandenburg
    Nachricht
    16.07.2025
    10 Millionen Euro Förderung für UNITE – Startup Factory Berlin-Brandenburg
    Die UNITE – Startup Factory Berlin-Brandenburg wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als eines von zehn bundesweiten Leuchtturmprojekten für wissenschaftsbasierte Gründungen ausgezeichnet. UNITE soll als zentrale Transfer-Plattform für technologiegetriebene Ausgründungen aus der Wissenschaft und Industrie in der Hauptstadtregion etabliert werden. Auch das Helmholtz-Zentrum Berlin wird davon profitieren.