Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik wird in Berlin aufgebaut

Das Hahn-Meitner-Institut (HMI), die Technische Universität Berlin (TUB) sowie acht führende Industrie-Unternehmen unterzeichnen ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung des Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik.

Das Hahn-Meitner-Institut Berlin (HMI), die Technische Universität Berlin (TUB), die WISTA Management GmbH sowie die TSB Technologiestiftung Innovationsagentur Berlin GmbH wollen gemeinsam mit der Wirtschaft innovative Produkte für die Solarenergie entwickeln. „Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien gehört heute zu den wichtigsten Aufgaben. Durch die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft ist das Berliner Vorhaben ein beispielhafter Baustein der Hightech-Strategie, mit der sich die Bundesregierung dem weltweiten Innovationswettbewerb stellt“, sagt Thomas Rachel, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium.

Motiviert wird das neue Kompetenzzentrum durch den rasanten Aufschwung der Solarindustrie mit Schwerpunkt in den neuen Bundesländern. Mehrere Firmen haben jetzt mit dem Bau von Produktionsstätten für neuartige Dünnschichtsolarzellen begonnen. „Diese Zukunftstechnologien gilt es, erfolgreich und langfristig in Deutschland zu etablieren und auszubauen“, betont Prof. Michael Steiner, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HMI. Ziel ist es, Strom aus Sonnenlicht effektiver und kostengünstiger zu produzieren. Notwendig ist dafür der kontinuierliche Wissenstransfer aus der Grundlagenforschung und Technologieentwicklung in die Industrie und zurück. Das heißt, Erkenntisse aus der Forschung müssen schneller in die Industrie gelangen und zugleich hochkomplexe Fragestellungen, die sich aus der industriellen Produktion ergeben, direkt an die Grundlagenforschung weiter gegeben werden.

Die Unterzeichner des MoU schlagen deshalb vor, in Partnerschaft und mit Hilfe der öffentlichen Hand ein „Kompetenzzentrum Dünnschicht- und Nanotechnologie für Photovoltaik Berlin“ zu errichten. Als eine der ersten Aufgaben soll das Kompetenzzentrum zentrale Fragen bearbeiten, die sich aus der Beschichtung von Dünnschichtsolarmodulen ergeben. Industrienahe Prototypen sollen dabei entstehen. Außerdem werden neuartige Solarzellenkonzepte und Herstellungsverfahren entwickelt. Der ehrgeizige Zeitplan sieht vor, die Planungsphase für das Kompetenzzentrum noch im ersten Halbjahr 2007 abzuschließen. Voll betriebsbereit wäre das Zentrum 2009. 

Acht namhafte Industriefirmen haben das MoU zusammen mit den Berliner Forschungsinstituten unterzeichnet und werden den Aufbau des Zentrums unterstützen. Weitere Firmen haben bereits großes Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet. „Von Beginn an soll damit der systematische Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gewährleistet werden“ sagt Prof. Kurt Kutzler, Präsident der TUB. „Die enge Anbindung an die Universität ermöglicht parallel auch die Ausbildung von hochqualifizierten Ingenieuren und Wissenschaftlern. Diese werden in der boomenden Solarindustrie dringend benötigt.“

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