Royal Society of Chemistry würdigt HZB-Beitrag über hybride Perowskit-Strukturen

Das Phasendiagramm beschreibt die Temperatur-Struktur-Beziehung der Hybrid-Perowskit-Verbindung mit gemischten Haliden (MAPb(I,Br)<sub>3</sub>). Die Phasen&uuml;bergangstemperatur der Jod-reichen Mischkristalle sinkt mit steigendem Jod-Gehalt.

Das Phasendiagramm beschreibt die Temperatur-Struktur-Beziehung der Hybrid-Perowskit-Verbindung mit gemischten Haliden (MAPb(I,Br)3). Die Phasenübergangstemperatur der Jod-reichen Mischkristalle sinkt mit steigendem Jod-Gehalt. © RSC Advances

Anlässlich des 10. Geburtstags hat die Fachzeitschrift RSC Advances der Royal Society of Chemistry (RSC) die Publikation eines HZB-Teams für ihre Jubiläumszusammenstellung ausgewählt. Die Arbeit aus dem HZB gilt als einer der bedeutendsten Beiträge der letzten Jahre im Bereich Solarenergie. Die ausgewählten 23 Publikationen seien sehr häufig zitiert oder heruntergeladen worden und böten einen wertvollen Vorteil für die weitere Forschung, heißt es in der Begründung der Zeitschrift. 

Im Mittelpunkt der Publikation steht die systematische Charakterisierung von Hybrid-Perowskiten mit gemischten Haliden (MAPb(I,Br)3). Die Mischkristall-Proben wurden mittels einer lösungsbasierten Synthesemethode in Pulverform hergestellt. Das Forschungsteam aus der Abteilung „Struktur und Dynamik von Energiematerialien“ (SE-ASD) zeigte, dass die Kristallstruktur der Mischkristall-Verbindungen abhängig von der Temperatur ist.

Das Material durchläuft verschiedene Phasenübergänge und bildet dabei in Abhängigkeit von der Temperatur und der chemischen Zusammensetzung eine tetragonale oder kubische Perowskit-Struktur aus. Nun ist für diese Mischkristallreihe erstmals ein umfassendes Phasendiagramm erstellt worden, das die Temperatur-Struktur-Beziehung beschreibt. Dabei zeigte sich, dass die Phasenübergangstemperatur der Jod-reichen Mischkristalle mit steigendem Jod-Gehalt sinkt und damit die kubische Perowskit-Struktur bei Raumtemperatur stabilisiert wird.

Für die temperaturabhängigen in-situ Experimente nutzte das HZB-Team die Diffraction-Endstation der KMC-2-Beamline an BESSY II. Ergänzend bestimmte es auch die Bandlückenenergie und untersuchte die optoelektronischen Eigenschaften dieser Perowskit-Verbindungen (u.a. mit Photolumineszenz-Spektrokopie).

Die Ergebnisse führten zu einer grundlegenden strukturellen Charakterisierung dieser Perowskit-Verbindungen. Auch wenn die Untersuchung auf Pulvermaterialien basierte, sind die gewonnenen Erkenntnisse über das temperaturabhängige Verhalten dieser hybriden Halid-Perowskite auch für Dünnschichtmaterialien interessant, da sich daraus Absorber für Dünnschicht-Solarzellen herstellen lassen.      

Die Publikation wurde von Frederike Lehmann im Rahmen ihrer Doktorarbeit in der Graduiertenschule HyPerCell erstellt. Die Betreuerinnen ihrer Arbeit waren Prof. Dr. Susan Schorr und Dr. Alexandra Franz aus der HZB-Abteilung „Struktur und Dynamik von Energiematerialien“ sowie Prof. Dr. Andreas Taubert von der Universität Potsdam. „Die Publikation war eine tolle Teamleistung und wir freuen uns, dass uns die RSC ausgewählt hat“, sagt Susan Schorr.

Hier finden Sie die alle Beiträge der Jubiläumskollektion.

(sz)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • HZB und National University Kyiv-Mohyla-Akademie starten Zusammenarbeit im Bereich Energie und Klima
    Nachricht
    19.06.2025
    HZB und National University Kyiv-Mohyla-Akademie starten Zusammenarbeit im Bereich Energie und Klima
    Das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH (HZB) und die Nationale Universität „Kiew-Mohyla-Akademie“ (NaUKMA) haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet. Das MoU dient als Ausgangspunkt für gemeinsame Forschung, akademischen Austausch und Kapazitätsaufbau zwischen den beiden Institutionen. Es werden Maßnahmen zur Einrichtung des Joint Research and Policy Laboratory an der NaUKMA in Kiew ergriffen. Ziel des künftigen Labors ist die gemeinsame Entwicklung von Forschung und Politikanalysen mit Schwerpunkt auf den Energie- und Klimaaspekten der EU-Integration der Ukraine.

  • Lange Nacht der Wissenschaften 2025
    Nachricht
    18.06.2025
    Lange Nacht der Wissenschaften 2025
    Willkommen!

  • MAX IV und BESSY II treiben Materialwissenschaften gemeinsam voran
    Nachricht
    17.06.2025
    MAX IV und BESSY II treiben Materialwissenschaften gemeinsam voran
    Das schwedische Synchrotron-Labor MAX IV und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) mit der Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II haben am 16. Juni eine Kooperationsvereinbarung mit fünfjähriger Laufzeit unterzeichnet. Sie schafft den Rahmen für eine verstärkte Zusammenarbeit bei der operativen und technologischen Entwicklung in den Bereichen Beschleunigerforschung und -entwicklung, Strahlführungen und Optik, Experimentierstationen und Probenumgebungen sowie Digitalisierung und Datenwissenschaft.