Deutschland auf dem Weg zu Netto Null: Der Web-Atlas erklärt die Optionen

Welche technischen und naturbasierten Möglichkeiten sowie politischen Entscheidungen können Deutschland darin unterstützen CO2-neutral zu sein? Diese Fragen beantwortet der neue Web-Atlas des Climate Service Center Germany (GERICS) am Helmholtz-Zentrum Hereon. Das neue Tool wendet sich an Politikerinnen und Politiker, Expertinnen und Experten sowie die interessierte Öffentlichkeit. Auch das HZB hat zum Web-Atlas beigetragen.

Im Juli 2019 nahm die Helmholtz-Klima-Initiative ihre Arbeit auf. Ein Ergebnis ist ein umfassender Web-Atlas, an dem Helmholtz-Forscher*innen aus allen Disziplinen mitgearbeitet haben. Der Online-Atlas stellt den aktuellen Wissensstand übersichtlich dar und wird ständig auf neuestem Stand gehalten.

Die Inhalte sind verständlich aufbereitet und die Informationstiefe lässt sich frei wählen, so dass relevante Informationen schnell und einfach zu finden sind. Markierungen kennzeichnen die drei Informationsebenen „Überblick“, „Praxis“, „Hintergrund“. 

Der Atlas ist in vier Kapitel unterteilt: Technologischer Hebel, Entscheidungsunterstützender Hebel, Roadmaps gemäß der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und Partnerzentren von Netto-Null-2050.

Die HZB-Beiträge befinden sich im Kapitel zu den technologischen Hebeln. Björn Rau hat Informationen zu gebäudeintegrierter Photovoltaik zusammengestellt und Matthew Mayer hat an zwei Beiträgen zur elektrochemischen Umwandlung von CO2 mitgewirkt.

Digitaler Wissenstransfer

„Beim Web-Atlas handelt es sich um digitalen Wissenstransfer“, sagt Daniela Jacob, die Direktorin des GERICS. „Er fungiert als Schaufenster für die Forschungsbeiträge von insgesamt zehn Helmholtz-Zentren, die mit ihrer Expertise zum Projekt Netto-Null-2050 beigetragen haben.“  

„Die Beiträge unserer Partnerinnen und Partner werden in zwei unterschiedlichen Formaten wie georeferenzierte Karten mit Erläuterungstext oder als Bildergeschichte mit Begleittext dargestellt“, erläutert Swantje Preuschmann vom GERICS, die das Projekt Web-Atlas leitet. „Der Atlas soll einerseits wissenschaftlich basierte Fakten vermitteln, andererseits aber auch intuitiv und spielerisch erlebbar sein.“

Dialog anstoßen

Das Tool soll zu einem breiten Dialog in der Gesellschaft beitragen und den Wissenstransfer aus der Wissenschaft hin zu Akteuren und Akteurinnen in der Politik, der öffentlichen Verwaltung und anderen „klimarelevanten“ Entscheidungstragenden erleichtern. Das soll helfen, Deutschland tatsächlich bis zur Mitte dieses Jahrhunderts CO2-neutral zu machen. 

Weitere Informationen:  https://atlas.netto-null.org

HEREON/red.

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Gute Aussichten für Zinn-Perowskit-Solarzellen
    Science Highlight
    03.12.2025
    Gute Aussichten für Zinn-Perowskit-Solarzellen
    Perowskit-Solarzellen gelten weithin als die Photovoltaik-Technologie der nächsten Generation. Allerdings sind Perowskit-Halbleiter langfristig noch nicht stabil genug für den breiten kommerziellen Einsatz. Ein Grund dafür sind wandernde Ionen, die mit der Zeit dazu führen, dass das Halbleitermaterial degradiert. Ein Team des HZB und der Universität Potsdam hat nun die Ionendichte in vier verschiedenen Perowskit-Halbleitern untersucht und dabei erhebliche Unterschiede festgestellt. Eine besonders geringe Ionendichte wiesen Zinn-Perowskit-Halbleiter auf, die mit einem alternativen Lösungsmittel hergestellt wurden – hier betrug die Ionendichte nur ein Zehntel im Vergleich zu Blei-Perowskit-Halbleitern. Damit könnten Perowskite auf Zinnbasis ein besonders großes Potenzial zur Herstellung von umweltfreundlichen und besonders stabilen Solarzellen besitzen.
  • Gemeinsames Energie- und Klimalabor in Kyjiw nimmt Betrieb auf
    Nachricht
    28.11.2025
    Gemeinsames Energie- und Klimalabor in Kyjiw nimmt Betrieb auf
    Das Helmholtz-Zentrum Berlin und die Nationale Universität Kyjiw-Mohyla-Akademie haben am 27. November ein gemeinsames Energie- und Klimalabor gegründet.
  • Wie Karbonate die Umwandlung von CO2 in Kraftstoff beeinflussen
    Science Highlight
    25.11.2025
    Wie Karbonate die Umwandlung von CO2 in Kraftstoff beeinflussen
    Ein Forschungsteam vom Helmholtz Zentrum Berlin (HZB) und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (FHI) hat herausgefunden, wie Karbonatmoleküle die Umwandlung von CO2 in nützliche Kraftstoffe durch Gold-Elektrokatalysatoren beeinflussen. Ihre Studie beleuchtet, welche molekularen Mechanismen bei der CO2-Elektrokatalyse und der Wasserstoffentwicklung eine Rolle spielen und zeigt Strategien zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Selektivität der katalytischen Reaktion auf.