Das HZB hat am 16. Mai 2022 eine Delegation des brasilianischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Innovation (MCTI). Der Vize-Forschungsminister Sergio Freitas de Almeida zeigte sich bei seinem Rundgang beeindruckt von den vielfältigen Forschungsaktivitäten des HZB, um die Umstellung auf eine klimaneutrale Energieversorgung in der Gesellschaft voranzutreiben.
Die Delegation besuchte das HZB im Rahmen des 9. Deutsch-Brasilianischen Wissenschaftsdialogs, der vom 17. bis 20. Mai 2022 in Berlin stattfindet. Begleitet wurde der Vizeminister Sergio Freitas de Almeida von den Staatssekretären José Gontijo (Entrepreneurship und Innovation) und Marcelo Morales (Forschung und Bildung) sowie weiteren Regierungsvertretern.
Die Delegation besichtigte die Röntgenquelle BESSY II, die auch brasilianischen Gastforscher*innen zur Verfügung steht. Das Energieforschungslabor EMIL und die neue Forschungsplattform für die Katalyseforschung - „CatLab“ standen ebenfalls auf dem Besichtigungsprogramm. Neue Katalysatoren sind ein Schlüssel-Baustein, um effizient und preiswert grünen Wasserstoff, alternative und nachhaltige Energieträger und grüne Grundstoffe für die chemische Industrie herzustellen. Das Interesse der brasilianischen Delegation an der Entwicklung von Wasserstofftechnologien war sehr groß. Die Teilnehmenden waren auch sehr an der Zusammenarbeit mit der Röntgenquelle BESSY II interessiert, da es auch eine Röntgenquelle in Campinas (Sao Paolo) gibt.
Die Gespräche mit den hochrangigen Vertretern der brasilianischen Regierung haben allen Beteiligten wichtige Impulse geliefert, um die Zusammenarbeit im Bereich der Forschung weiter stärken.
Eine blütenförmige Struktur aus einer Nickel-Eisen-Legierung, die nur wenige Mikrometer misst, kann Magnetfelder lokal verstärken. Der Effekt lässt sich durch die Geometrie und Anzahl der „Blütenblätter“ steuern. Das magnetische Metamaterial wurde von der Gruppe um Dr. Anna Palau am Institut de Ciencia de Materials de Barcelona (ICMAB) mit Partnern aus dem CHIST-ERA MetaMagIC-Projekts entwickelt und nun an BESSY II in Zusammenarbeit mit Dr. Sergio Valencia untersucht. Die Mikroblüten ermöglichen vielfältige Anwendungen: Sie können die Empfindlichkeit magnetischer Sensoren erhöhen, die Energie für die Erzeugung lokaler Magnetfelder reduzieren, und am PEEM-Messplatz an BESSY II die Messung von Proben unter deutlich höheren Magnetfeldern ermöglichen.
Ein neuartiges poröses Material kann Deuterium bei einer Temperatur von 120 K von Wasserstoff trennen. Dabei übersteigt diese Temperatur den Verflüssigungspunkt von Erdgas deutlich, was großtechnische Anwendungen erleichtert, zum Beispiel für die wirtschaftliche Produktion von Deuterium über die Infrastruktur von Pipelines für Flüssigerdgas (LNG). An der Forschungsarbeit sind Teams aus dem Ulsan National Institute of Science & Technology (UNIST), Korea, dem Helmholtz-Zentrum Berlin, dem Heinz Maier Leibnitz Zentrum (MLZ) und der Soongsil University, Korea, beteiligt.
Dr. Moses Alfred Oladele arbeitet in einem gemeinsamen Projekt mit der Gruppe von Dr. Matt Mayer, HZB, und Prof. Andreas Taubert, Universität Potsdam, an innovativen Photokatalysatoren zur Umwandlung von CO2 mit Licht. Der Chemiker von der Redeemer‘s University in Nigeria, kam mit einem Georg-Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung nach Berlin und wird zwei Jahre am HZB forschen.