Neue Helmholtz-Nachwuchsgruppe am HZB zu Perowskit-Solarzellen

Silvia Mariotti will die Entwicklung von Mehrfachsolarzellen aus verschiedenen Perowskit-Schichten vorantreiben.

Silvia Mariotti will die Entwicklung von Mehrfachsolarzellen aus verschiedenen Perowskit-Schichten vorantreiben. © arö/HZB

Silvia Mariotti baut die neue Helmholtz-Nachwuchsgruppe „Perowskit-basierte Mehrfachsolarzellen“ auf. Die Perowskit-Expertin, die zuvor an der Universität Okinawa in Japan tätig war, will die Entwicklung von Mehrfachsolarzellen aus verschiedenen Perowskit-Schichten vorantreiben.

 

„Mein Ziel ist es, Vollperowskit-Dreifachsolarzellen mit Wirkungsgraden von deutlich über 30 % und mehr als fünf Jahren Stabilität herzustellen“, sagt Silvia Mariotti. Perowskit-basierte Dreifachsolarzellen sind ein relativ neues Forschungsgebiet, der aktuelle Wirkungsgradrekord liegt bei 28,7 %. Als ersten Schritt will Mariotti molekular konstruierte Perowskit-Materialien mit maßgeschneiderten Bandlücken entwickeln, die stabil und widerstandsfähig gegenüber Mehrfachstapelungsprozessen sind. „Anschließend wollen wir innovative Abscheidungstechniken entwickeln, mit denen wir Prototypen von bifazialen und flexiblen Dreifach-Solarzellen aus Perowskit herstellen können“, sagt die Expertin.

Silvia Mariotti hat einen Master in Industrieller Chemie an der Universität Bologna gemacht und anschließend an der Universität Liverpool in Physik über Perowskit-Solarzellen promoviert. Als Postdoktorandin forschte sie an der Universität Bordeaux, der Universität Tokio, am HZB und am Okinawa Institute of Science and Technology in Japan.

„Das HZB ist ein ideales Umfeld für meine Forschung. Hier habe ich Zugang zu gut ausgestatteten Laboren wie dem Hysprint Lab und modernsten Instrumenten zur Charakterisierung von Mehrfachsolarzellen. Ein weiterer Vorteil ist der Austausch, denn hier gibt es bereits mehrere exzellente Forschungsgruppen, die sich mit allen Aspekten von Perowskiten beschäftigen. Ich freue mich sehr auf inspirierende Diskussionen und den Aufbau meines eigenen Teams“, sagt Silvia Mariotti. Sie wird auch eng mit der Humboldt-Universität zu Berlin zusammenarbeiten.

Helmholtz-Nachwuchsgruppen

Helmholtz-Nachwuchsgruppen werden über ein strenges Auswahlverfahren vergeben. Neben wissenschaftlicher Exzellenz ist internationale Erfahrung erforderlich. Helmholtz-Nachwuchsgruppen erhalten für fünf Jahre insgesamt mindestens 1,5 Millionen Euro Förderung und arbeiten dabei eng mit einer Partnerhochschule zusammen. Das Programm bietet verlässliche Perspektiven für eine wissenschaftliche Karriere: Nach einer positiven Bewertung wird eine Festanstellung angeboten.

arö

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Zwei Feinwerkmechaniker aus dem HZB sind Berlins beste Azubis
    Interview
    30.10.2025
    Zwei Feinwerkmechaniker aus dem HZB sind Berlins beste Azubis
    Zwei ehemalige Auszubildende der HZB-Werkstatt haben einen außergewöhnlichen Erfolg erzielt: Fiete Buchin und Edgar Lunk schlossen ihre Ausbildung zum Feinwerkmechaniker als Bester und Zweitbester in ganz Berlin ab. Im Interview erzählen sie, wie sie dieses hervorragende Ergebnis erreicht haben, was die Ausbildung besonders macht und welche Tipps sie zukünftigen Azubis geben können.
  • Erfolgreicher Masterabschluss zu IR-Thermografie an Solarfassaden
    Nachricht
    22.10.2025
    Erfolgreicher Masterabschluss zu IR-Thermografie an Solarfassaden
    Wir freuen uns sehr und gratulieren unserer studentischen Mitarbeiterin Luca Raschke zum erfolgreich abgeschlossenen Masterstudium der Regenerativen Energien an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – und das mit Auszeichnung!
  • Perowskit-Solarzellen aus Deutschland machen Chinas PV-Technik Konkurrenz - Technologietransfer-Preis des HZB 2025
    Nachricht
    15.10.2025
    Perowskit-Solarzellen aus Deutschland machen Chinas PV-Technik Konkurrenz - Technologietransfer-Preis des HZB 2025
    Photovoltaik ist die führende Technologie bei der Umstellung auf saubere Energie. Doch die traditionelle Solartechnologie auf Siliziumbasis hat ihre Effizienzgrenze erreicht. Daher hat ein HZB-Team eine auf Perowskit basierende Mehrfachzellenarchitektur entwickelt. Dafür erhielten Kevin J. Prince und Siddhartha Garud am 13. Oktober 2025 den mit 5.000 Euro dotierten Technologie-Transferpreis des Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB).