Gewünschte Unordnung: DFG-Schwerpunktprojekt startet mit Kick-off Meeting

Die Teilnehmer des Kick-off-Meetings vor dem BESSY-Gebäude

Die Teilnehmer des Kick-off-Meetings vor dem BESSY-Gebäude

Auf ca. 40 Postern wurden Themenideen für das Schwerpunktprogramm präsentiert

Auf ca. 40 Postern wurden Themenideen für das Schwerpunktprogramm präsentiert

Im Mai hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das neue Schwerpunktprogramm „Tailored disorder“ (SPP 1839) eingerichtet (wir berichteten), ab jetzt können Forschergruppen Anträge zu diesem Programm einreichen. Im Rahmen des SPP 1839 fördert die DFG Projekte, die sich mit der Entwicklung optischer Technologien auf der Basis von „maßgeschneiderter Unordnung“ befassen.

Das Programm startet ab 2015 bis voraussichtlich 2021 mit einem Finanzvolumen von insgesamt rund 12 Millionen Euro. Um die Interessenten an dem Thema besser zu vernetzen hat das Programmkomitee unter Leitung von Koordinatorin Prof. Silke Christiansen (HZB) ein Kick-off-Meeting organisiert, an dem Ende September zirka 65 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilnahmen.

Sie präsentierten ihre Themenideen auf 40 Postern, die zusätzlich im Rahmen von 35 Kurzvorträgen diskutiert wurden. Zuvor hatte das Programmkomitee die Struktur des SPP erläutert, das sich in fünf Themenfelder unterteilen lässt: Natural photonic systems in Biology, Physics of disordered materials, Computational Simulation, Material Science and Engineering sowie Interface Chemistry.

„Das Treffen diente dazu, dass sich die Interessenten kennenlernen und austauschen, um gemeinsam interessante und erfolgversprechende Anträge formulieren zu können“, erläutert Silke Christiansen. Im Ergebnis der Forschungen sollen neue Materialien entwickelt werden, die das Prinzip der maßgeschneiderten Unordnung in ihrer Struktur ausnutzen.

Dies ist neu, denn bislang galt die perfekte Ordnung von Nanostrukturen als Voraussetzung für ihre vielfältigen Funktionalitäten. Doch erste Publikationen belegen das Potenzial, das eine zufällig hereingebrachte Unordnung für optische Technologien mit sich bringt. Für die DFG ein Grund, solche Forschungsansätze nun gezielt zu fördern. Neuartige Solarzellen, optische Elemente oder Speziallacke könnten das Ergebnis sein.

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Schlüsseltechnologie für eine Zukunft ohne fossile Energieträger
    Interview
    21.08.2025
    Schlüsseltechnologie für eine Zukunft ohne fossile Energieträger
    Im Juni und Juli 2025 verbrachte der Katalyseforscher Nico Fischer Zeit am HZB. Es war sein „Sabbatical“, für einige Monate war er von seinen Pflichten als Direktor des Katalyse-Instituts in Cape Town entbunden und konnte sich nur der Forschung widmen. Mit dem HZB arbeitet sein Institut an zwei Projekten, die mit Hilfe von neuartigen Katalysatortechnologien umweltfreundliche Alternativen erschließen sollen. Mit ihm sprach Antonia Rötger.

  • 5000. Patient in der Augentumortherapie mit Protonen behandelt
    Nachricht
    19.08.2025
    5000. Patient in der Augentumortherapie mit Protonen behandelt
    Seit mehr als 20 Jahren bieten die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) gemeinsam die Bestrahlung von Augentumoren mit Protonen an. Dafür betreibt das HZB einen Protonenbeschleuniger in Berlin-Wannsee, die medizinische Betreuung der Patienten erfolgt durch die Charité. Anfang August wurde der 5000. Patient behandelt.
  • Iridiumfreie Katalysatoren für die saure Wasserelektrolyse untersucht
    Science Highlight
    13.08.2025
    Iridiumfreie Katalysatoren für die saure Wasserelektrolyse untersucht
    Wasserstoff wird künftig eine wichtige Rolle spielen, als Brennstoff und als Rohstoff für die Industrie. Um jedoch relevante Mengen an Wasserstoff zu produzieren, muss Wasserelektrolyse im Multi-Gigawatt-Maßstab machbar werden. Ein Engpass sind die benötigten Katalysatoren, insbesondere Iridium ist ein extrem seltenes Element. Eine internationale Kooperation hat daher Iridiumfreie Katalysatoren für die saure Wasserelektrolyse untersucht, die auf dem Element Kobalt basieren. Durch Untersuchungen, unter anderem am LiXEdrom an der Berliner Röntgenquelle BESSY II, konnten sie Prozesse bei der Wasserelektrolyse in einem Kobalt-Eisen-Blei-Oxid-Material als Anode aufklären. Die Studie ist in Nature Energy publiziert.