Großes Interesse am HySPRINT-Industrietag: Gemeinsam Perowskit-Solarzellen voranbringen

Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle

Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle

70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten am 13. Oktober 2017 den ersten Industrietag des Helmholtz Innovation Labs HySPRINT zum Thema Perowskit-Solarzellen am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB). Damit wurden die Erwartungen der Veranstalter weit übertroffen. Der Austausch auf dem Industrietag ermöglicht es, die Zusammenarbeit mit strategisch wichtigen Unternehmen im Rahmen von HySPRINT weiter zu vertiefen.

„Wir haben uns über die rege Beteiligung der Industriepartner sehr gefreut. In den lebendigen Diskussionen haben wir gespürt, dass es auf beiden Seiten großes Interesse gibt, noch enger beim Technologietransfer zusammenzuarbeiten“, sagt Dr. Stefan Gall, Projektleiter des Helmholtz Innovation Labs HySPRINT („Hybrid Silicon Perovskite Research, Integration & Novel Technologies“). Acht Unternehmen präsentierten während des Industrietags, an welchen Themen sie besonders interessiert sind. „Dabei haben sich Fragestellungen herauskristallisiert, die wir nun gezielt mit unseren industriellen Partnern bearbeiten werden“.

Der Fokus des Industrietags lag auf Perowskit-Solarzellen, einer besonders vielversprechenden Materialklasse. Ihr Wirkungsgrad konnte seit 2009 von knapp 4 auf über 20 Prozent erhöht werden. Im Rahmen von HySPRINT arbeiten mehrere HZB-Institute und Nachwuchsgruppen daran, den Wirkungsgrad und die Langzeitstabilität von Perowskit-Solarzellen zu verbessern. Auch die Hochskalierung der Prozesstechnologie ist ein wichtiges Ziel von HySPRINT, denn bislang werden Perowskit-Solarzellen im Labormaßstab – auf kleinen Flächen – gefertigt.

Das Helmholtz Innovation Lab HySPRINT wurde Anfang 2017 unter der Federführung des HZB gegründet. Es ist eines von sieben Helmholtz Innovation Labs, mit denen die Helmholtz-Gemeinschaft den Technologietransfer stärken will. Finanziert wird HySPRINT im Wesentlichen aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft.

Für Dr. Martin Kamprath, Programmmanager bei der Helmholtz-Gemeinschaft, ist diese Idee beim ersten HySPRINT-Industrietag aufgegangen. „Die Veranstaltung war ein spannender Auftakt für das HySPRINT LAB, bei dem Industriepartner und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Augenhöhe zusammenkamen. HySPRINT könnte sich als „die“ Keimzelle entwickeln, in der Perowskit-Solarzellen bis zur Marktreife vorangetrieben werden“.

Aufgrund der positiven Resonanz wird der HySPRINT-Industrietag in Zukunft einmal pro Jahr stattfinden.

Unternehmen, die sich mit einer Kurzpräsentation am HySPRINT Industrietag beteiligten:

Aleo Solar, Fluxim, FOM Technologies, JCM Wave, Kurt. J. Lesker Company, LIMO Lissotschenko Mikrooptik, Oxford PV, PI Berlin

(sz)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Poröse organische Struktur verbessert Lithium-Schwefel-Batterien
    Science Highlight
    15.09.2025
    Poröse organische Struktur verbessert Lithium-Schwefel-Batterien
    Ein neu entwickeltes Material kann die Kapazität und Stabilität von Lithium-Schwefel-Batterien deutlich verbessern. Es basiert auf Polymeren, die ein Gerüst mit offenen Poren bilden. In der Fachsprache werden sie radikale kationische kovalente organische Gerüste oder COFs genannt. In den Poren finden katalytisch beschleunigte Reaktionen statt, die Polysulfide einfangen, die ansonsten die Lebensdauer der Batterie verkürzen würden. Einige der experimentellen Analysen wurden an der BAMline an BESSY II durchgeführt. Prof. Yan Lu, HZB, und Prof. Arne Thomas, Technische Universität Berlin, haben diese Arbeit gemeinsam vorangetrieben.
  • Metalloxide: Wie Lichtpulse Elektronen in Bewegung setzen
    Science Highlight
    08.09.2025
    Metalloxide: Wie Lichtpulse Elektronen in Bewegung setzen
    Metalloxide kommen in der Natur reichlich vor und spielen eine zentrale Rolle in Technologien wie der Photokatalyse und der Photovoltaik. In den meisten Metalloxiden ist jedoch aufgrund der starken Abstoßung zwischen Elektronen benachbarter Metallatome die elektrische Leitfähigkeit sehr gering. Ein Team am HZB hat nun zusammen mit Partnerinstitutionen gezeigt, dass Lichtimpulse diese Abstoßungskräfte vorübergehend schwächen können. Dadurch sinkt die Energie, die für die Elektronenbeweglichkeit erforderlich ist, so dass ein metallähnliches Verhalten entsteht. Diese Entdeckung bietet eine neue Möglichkeit, Materialeigenschaften mit Licht zu manipulieren, und birgt ein hohes Potenzial für effizientere lichtbasierte Bauelemente.
  • Schlüsseltechnologie für eine Zukunft ohne fossile Energieträger
    Interview
    21.08.2025
    Schlüsseltechnologie für eine Zukunft ohne fossile Energieträger
    Im Juni und Juli 2025 verbrachte der Katalyseforscher Nico Fischer Zeit am HZB. Es war sein „Sabbatical“, für einige Monate war er von seinen Pflichten als Direktor des Katalyse-Instituts in Cape Town entbunden und konnte sich nur der Forschung widmen. Mit dem HZB arbeitet sein Institut an zwei Projekten, die mit Hilfe von neuartigen Katalysatortechnologien umweltfreundliche Alternativen erschließen sollen. Mit ihm sprach Antonia Rötger.