Godehard Wüstefeld erhält den Horst-Klein-Forschungspreis

Dr. Godehard Wüstefeld erhielt den Horst-Klein-Forschungspreis.

Dr. Godehard Wüstefeld erhielt den Horst-Klein-Forschungspreis. © DPG

Der Preis wurde am 21. März 2019 auf der Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft durch den Physikalischen Verein Frankfurt, den Fachbereich Physik der Goethe-Universität Frankfurt und den Arbeitskreis Beschleunigerphysik (AKBP) verliehen.

Der Preis wurde am 21. März 2019 auf der Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft durch den Physikalischen Verein Frankfurt, den Fachbereich Physik der Goethe-Universität Frankfurt und den Arbeitskreis Beschleunigerphysik (AKBP) verliehen. © DPG

Der Physiker Dr. Godehard Wüstefeld wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft mit dem Horst-Klein-Forschungspreis ausgezeichnet. Der Preis würdigt seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Beschleunigerphysik bei der Entwicklung von BESSY II und BESSY VSR.

Dr. Godehard Wüstefeld hat in den letzten dreißig Jahren entscheidende Beiträge zur Weiterentwicklung von speicherringbasierten Synchrotronstrahlungsquellen geleistet. Durch seine innovativen Konzepte konnten Leistungsfähigkeit und Anwendungsbereiche von Speicherringen konsequent erweitert werden. Wüstefeld hat am Aufbau von BESSY II und der Metrology Light Source mitgewirkt und mehrere große Innovationen dort implementiert.

“Low α” Betriebsmodus

So war er maßgeblich daran beteiligt, einen so genannten  “Low α”-Betriebsmodus zu ermöglichen. In diesem Betriebsmodus können kurze und intensive Elektronenpulse in Speicherringen erzeugt werden. Der “Low α”-Betriebsmodus ist sowohl am BESSY II und der Metrology Light Source als auch an weiteren nationalen und internationalen Synchrotronstrahlungsquellen realisiert worden und steht heute einer großen Nutzergemeinschaft zur Verfügung. Zusätzlich entsteht in diesem Modus intensive und kohärente Terahertzstrahlung, die für bestimmte Forschungsfragen extrem nützlich ist.

Upgrade BESSY VSR

Auch das nun im Aufbau begriffene Upgrade von BESSY II zu BESSY VSR geht auf ein Konzept zurück, an dem Godehard Wüstefeld federführend beteiligt war. Mit BESSY VSR wird BESSY II zu einem variablen Pulslängen-Speicherring ausgebaut, in dem Lichtblitze von unterschiedlicher Dauer (1,5 Pikosekunden oder 15 Pikosekunden) für die Forschung erzeugt werden. Dadurch können die Nutzer für ihr jeweiliges Experiment die optimale Pulsdauer auswählen. Das Konzept für einen variablen Pulslängen-Speicherring gehört zu den weltweit herausragenden Weiterentwicklungen moderner Synchrotronstrahlungsquellen.

Zum Horst-Klein-Forschungspreis

Der Preis wurde am 21. März 2019 auf der Frühjahrstagung (Sektion Materie und Kosmos) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in München durch den Physikalischen Verein Frankfurt, den Fachbereich Physik der Goethe-Universität Frankfurt und den Arbeitskreis Beschleunigerphysik (AKBP) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft verliehen. Der Horst Klein-Forschungspreis richtet sich an international ausgewiesene in- und ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich durch herausragende Leistungen von großer Tragweite und hoher Originalität profiliert haben. Der Preis, der an den Beschleunigerphysiker Horst Klein erinnern soll, ist mit 5.000 Euro dotiert. Er wird von der Goethe-Universität Frankfurt, der Fückstiftung, den Professoren Schempp und Schmidt-Böcking sowie der Firma Pfeiffer Vacuum ausgelobt.

red.

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Schlüsseltechnologie für eine Zukunft ohne fossile Energieträger
    Interview
    21.08.2025
    Schlüsseltechnologie für eine Zukunft ohne fossile Energieträger
    Im Juni und Juli 2025 verbrachte der Katalyseforscher Nico Fischer Zeit am HZB. Es war sein „Sabbatical“, für einige Monate war er von seinen Pflichten als Direktor des Katalyse-Instituts in Cape Town entbunden und konnte sich nur der Forschung widmen. Mit dem HZB arbeitet sein Institut an zwei Projekten, die mit Hilfe von neuartigen Katalysatortechnologien umweltfreundliche Alternativen erschließen sollen. Mit ihm sprach Antonia Rötger.

  • Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Nachricht
    24.07.2025
    Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Der Batterieforscher Prof. Dr. Philipp Adelhelm wird mit dem Berliner Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet.  Er ist Professor am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und leitet eine gemeinsame Forschungsgruppe der HU und des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB). Der Materialwissenschaftler und Elektrochemiker forscht zur Entwicklung nachhaltiger Batterien, die eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende spielen. International zählt er zu den führenden Expert*innen auf dem Gebiet der Natrium-Ionen-Batterien.
  • Schriftrollen aus buddhistischem Schrein an BESSY II virtuell entrollt
    Science Highlight
    23.07.2025
    Schriftrollen aus buddhistischem Schrein an BESSY II virtuell entrollt
    In der mongolischen Sammlung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin befindet sich ein einzigartiger Gungervaa-Schrein. Der Schrein enthält auch drei kleine Röllchen aus eng gewickelten langen Streifen, die in Seide gewickelt und verklebt sind. Ein Team am HZB konnte die Schrift auf den Streifen teilweise sichtbar machen, ohne die Röllchen durch Aufwickeln zu beschädigen. Mit 3D-Röntgentomographie erstellten sie eine Datenkopie des Röllchens und verwendeten im Anschluss ein mathematisches Verfahren, um den Streifen virtuell zu entrollen. Das Verfahren wird auch in der Batterieforschung angewandt.