Berlins außeruniversitäre Forschungseinrichtungen schließen sich zusammen

Berlin als internationale Wissenschaftsmetropole zu stärken, ist Ziel einer gemeinsamen Initiative der außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Hauptstadt. Sie haben sich zur BR 50 (Berlin Research 50) zusammengeschlossen, um künftig gemeinsam Strategien für die Forschung und den Austausch mit Politik und Gesellschaft zu entwickeln. Auch das Helmholtz-Zentrum Berlin hat sich der Initiative angeschlossen. Die Kooperation mit den Berliner Universitäten wird hierdurch erleichtert und verstärkt.

Der neue Verbund, dem fast alle außeruniversitären Institute und Zentren im Berliner Raum angehören, soll die Abstimmung zwischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen erleichtern und eine zentrale Anlaufstelle für die Zusammenarbeit mit den Berliner Universitäten und den Austausch mit Gesellschaft und Politik bieten. Ähnlich der Berlin University Alliance (BUA), dem Verbund von Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin, soll BR 50 darüber hinaus eine Dialogplattform für die beteiligten Institute bereitstellen.

Der Zusammenschluss repräsentiert Forschungsgebiete aus allen wissenschaftlichen Bereichen. Beim Gründungstreffen am 18. Februar im Max Liebermann Haus am Brandenburger Tor wurden Gründungskoordinatorinnen und -koordinatoren für vier Sektionen gewählt: Prof. Dr. Thomas Sommer für Sektion 1 (Lebenswissenschaften), Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger Ph.D. für Sektion 2 (Sozial- und Geisteswissenschaften), Prof. Dr. Ulrich Panne für Sektion 3 (Naturwissenschaften) und Prof. Dr. Michael Hintermüller für Sektion 4 (Technik- und Ingenieurwissenschaften).

„Schon jetzt leisten die außeruniversitären Einrichtungen mit ihrer exzellenten Forschung einen unverzichtbaren Beitrag für die Profilierung Berlins als führenden internationalen Wissenschaftsstandort“, sagte Thomas Sommer, Gründungskoordinator der Sektion für Lebenswissenschaften und Wissenschaftlicher Vorstand (komm.) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). „Mit BR 50 bündeln wir nun unsere Kräfte, um den Berliner Forschungsraum zur Blüte zu bringen.“

Ulrich Panne, Gründungskoordinator der Sektion für Naturwissenschaften und Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), ergänzt: „Der Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik wird immer wichtiger und BR 50 wird dafür viele wichtige Brücken zwischen den Forschungseinrichtungen in Berlin bauen.“

Auch die Zusammenarbeit mit den Berliner Universitäten wird durch BR 50 gestärkt, erwartet Jutta Allmendinger, Gründungskoordinatorin der Sektion für Sozial- und Geisteswissenschaften und Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB): „Die große Zahl und Vielfalt der außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist eine klare Stärke Berlins. Mit unserem neuen Verbund bieten wir eine zentrale Dialogpartnerin für die Berliner Universitäten, um gemeinsam mit ihnen zukunftsweisende Forschungsprojekte anzustoßen.“

Ein Gründungsmotiv für BR 50 seien die großen Herausforderungen für die Menschheit, so Michael Hintermüller, Gründungskoordinator der Sektion für Technik- und Ingenieurwissenschaften, Direktor des Weierstraß-Instituts für Angewandte Analysis und Stochastik und Vorstandssprecher des Forschungsverbunds Berlin: „Mit dem neuen Verbund können die Forschungseinrichtungen Berlins ihre Synergien besser nutzen, um zusammen Lösungen für die Probleme, die vor uns liegen, zu entwickeln.“

Beim Gründungstreffen haben sich zunächst 41 der außeruniversitären Forschungseinrichtungen Berlins zusammengeschlossen, darunter Institute der großen Wissenschaftsorganisationen Leibniz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft und Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Ressortforschungsinstitute des Bundes und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

 

(red)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Susanne Nies in EU-Beratergruppe zu Green Deal berufen
    Nachricht
    12.11.2025
    Susanne Nies in EU-Beratergruppe zu Green Deal berufen
    Dr. Susanne Nies leitet am HZB das Projekt Green Deal Ukraina, das den Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems in der Ukraine unterstützt. Die Energieexpertin wurde nun auch in die wissenschaftliche Beratergruppe der Europäischen Kommission berufen, um im Zusammenhang mit der Netto-Null-Zielsetzung (DG GROW) regulatorische Belastungen aufzuzeigen und dazu zu beraten.
  • Langzeit-Stabilität von Perowskit-Solarzellen deutlich gesteigert
    Science Highlight
    07.11.2025
    Langzeit-Stabilität von Perowskit-Solarzellen deutlich gesteigert
    Perowskit-Solarzellen sind kostengünstig in der Herstellung und liefern viel Leistung pro Fläche. Allerdings sind sie bisher noch nicht stabil genug für den Langzeit-Einsatz. Nun hat ein internationales Team unter der Leitung von Prof. Dr. Antonio Abate durch eine neuartige Beschichtung der Grenzfläche zwischen Perowskitschicht und dem Top-Kontakt die Stabilität drastisch erhöht. Dabei stieg der Wirkungsgrad auf knapp 27 Prozent, was dem aktuellen state-of-the-art entspricht. Dieser hohe Wirkungsgrad nahm auch nach 1.200 Stunden im Dauerbetrieb nicht ab. An der Studie waren Forschungsteams aus China, Italien, der Schweiz und Deutschland beteiligt. Sie wurde in Nature Photonics veröffentlicht.
  • BESSY II: Phosphorketten – ein 1D-Material mit 1D elektronischen Eigenschaften
    Science Highlight
    21.10.2025
    BESSY II: Phosphorketten – ein 1D-Material mit 1D elektronischen Eigenschaften
    Erstmals ist es einem Team an BESSY II gelungen, experimentell eindimensionale elektronische Eigenschaften in Phosphor nachzuweisen. Die Proben bestanden aus kurzen Ketten aus Phosphoratomen, die sich auf einem Silbersubstrat selbst organisiert in bestimmten Winkeln bilden. Durch eine raffinierte Auswertung gelang es, die Beiträge von unterschiedlich ausgerichteten Ketten voneinander zu trennen und zu zeigen, dass die elektronischen Eigenschaften tatsächlich einen eindimensionalen Charakter besitzen. Berechnungen zeigten darüber hinaus, dass ein spannender Phasenübergang zu erwarten ist. Während das Material aus einzelnen Ketten halbleitend ist, wäre eine sehr dichte Kettenstruktur metallisch.