Klimastreik am Freitag: HZB-Direktor begrüßt Engagement für Klimaschutz
"Ich bin überzeugt, dass wir beim Klimawandel handeln müssen, um dramatische Entwicklungen zu verhindern", sagt Bernd Rech. Die Technologien stehen zur Verfügung, und die Forschung, arbeitet schon an weiteren Optionen. Klicken Sie auf das Bild, um das Video zu starten.
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Audio: Ansprache Bernd Rech
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„Ich finde es bemerkenswert und ermutigend, dass sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger den Protesten der jungen Generation anschließen und eine Wende für den Klimaschutz fordern“, sagt Prof. Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB). In einer offenen Videobotschaft anlässlich des für Freitag geplanten weltweiten Klimatags begrüßt er, dass HZB-Mitarbeitende an den Aktionen teilnehmen wollen. Zugleich fordert er die Menschen dazu auf, keine Angst vor technischen Veränderungen zu haben. „Die Technologien für eine klimafreundliche Energieversorgung stehen zur Verfügung. Wir müssen sie jetzt schnell einsetzen, aber auch verbessern und neue Optionen schaffen.“
Die Forschungslage ist seit langem eindeutig, konstatiert Bernd Rech: Der Klimawandel schreitet voran und bringt große Risiken mit sich – dennoch steigen die weltweiten Treibhausgasemissionen weiter. Dabei gebe es Lösungsansätze, aber auch weitere Forschung sei wichtig: „Wir brauchen viel, viel mehr erneuerbare Energien“, sagt Rech, denn „mit grünem Strom können wir auch grünen Wasserstoff erzeugen. Und Wasserstoff werden wir brauchen in einem zukünftigen CO2-neutralen Energiesystem“.
Prof. Rech verweist darauf, dass Forschungen hierzu auch aus dem HZB kommen: „Neue Solarzellen stehen in den Startlöchern – mit neuen Materialkombinationen, die noch viel effizienter als die Bisherigen sind. Hier hält das HZB Weltrekorde und arbeitet mit Partnern an der Industrialisierung.“
Zum Abschluss sagt Rech: „Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass wir Menschen kluge Maßnahmen akzeptieren, wenn sie begründet sind und uns schützen. Ich bin davon überzeugt, dass wir beim Klimawandel nun ebenfalls handeln müssen, um dramatische Entwicklungen zu verhindern.“
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und die Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) haben ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Gründung des Berlin Battery Lab unterzeichnet. Das Labor wird die Expertise der drei Institutionen bündeln, um die Entwicklung nachhaltiger Batterietechnologien voranzutreiben. Die gemeinsame Forschungsinfrastruktur soll auch der Industrie für wegweisende Projekte in diesem Bereich offenstehen.
Lithium-Knopfzellen mit Elektroden aus Nickel-Mangan-Kobalt-Oxiden (NMC) sind sehr leistungsfähig. Doch mit der Zeit lässt die Kapazität leider nach. Nun konnte ein Team erstmals mit einem zerstörungsfreien Verfahren beobachten, wie sich die Elementzusammensetzung der einzelnen Schichten in einer Knopfzelle während der Ladezyklen verändert. An der Studie, die nun im Fachjournal Small erschienen ist, waren Teams der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Universität Münster sowie Forschende der Forschungsgruppe SyncLab des HZB und des Applikationslabors BLiX der Technischen Universität Berlin beteiligt. Ein Teil der Messungen fand mit einem Instrument im BLiX-Labor statt, ein weiterer Teil an der Synchrotronquelle BESSY II.
Clathrate zeichnen sich durch eine komplexe Käfigstruktur aus, die auch Platz für Gast-Ionen bietet. Nun hat ein Team erstmals untersucht, wie gut sich Clathrate als Katalysatoren für die elektrolytische Wasserstoffproduktion eignen. Das Ergebnis: Effizienz und Robustheit sind sogar besser als bei den aktuell genutzten Nickel-basierten Katalysatoren. Dafür fanden sie auch eine Begründung. Messungen an BESSY II zeigten, dass sich die Proben während der katalytischen Reaktion strukturell verändern: Aus der dreidimensionalen Käfigstruktur bilden sich ultradünne Nanoblätter, die maximalen Kontakt zu aktiven Katalysezentren ermöglichen. Die Studie ist in „Angewandte Chemie“ publiziert.