Amran Al-Ashouri gewinnt den Dissertationspreis Adlershof 2021

Herzlichen Glückwunsch: Amran-Al Ashouri (3.v.r.) gewinnt den Dissertationspreis 2021. Insgesamt drei Nominierte hielten bei der Veranstaltung spannende Vorträge.

Herzlichen Glückwunsch: Amran-Al Ashouri (3.v.r.) gewinnt den Dissertationspreis 2021. Insgesamt drei Nominierte hielten bei der Veranstaltung spannende Vorträge. © IGAFA/Matthias Brandt

Die Weltrekordzelle aus dem HZB. Mit seiner Forschung leistete Amran Al-Ashouri einen wichtigen Beitrag zu diesem Erfolg.

Die Weltrekordzelle aus dem HZB. Mit seiner Forschung leistete Amran Al-Ashouri einen wichtigen Beitrag zu diesem Erfolg. © Amran Al-Ashouri /HZB

Wie arbeiten Perowskit-Tandemsolarzellen?

02:15

Am 17. Februar 2022 wurde zum 20. Mal der Dissertationspreis Adlershof verliehen. Dr. Amran Al-Ashouri (3.v.r.) aus der HZB-Nachwuchsgruppe „Perowskit-Tandemsolarzellen“ erhielt die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung. Der Physiker erforscht, wie sich mithilfe neuer organischer Kontaktschichten hocheffiziente Perowskit-Silizium-Tandemsolarzellen optimieren lassen.

Heutige Solarmodule werden hauptsächlich aus Silizium hergestellt, bei denen sich der Wirkungsgrad nicht mehr wesentlich steigern lässt. Seit einigen Jahren rücken daher Perowskite in den Fokus der Forschung. Diese Halbleiterverbindungen wandeln das Sonnenlicht effizient in elektrische Energie um. Insbesondere lassen sie sich hervorragend mit Silizium-Solarzellen zu Tandemsolarzellen kombinieren, die das Sonnenlicht gemeinsam viel effektiver nutzen können.

Amran Al-Ashouri entwickelte in seiner Doktorarbeit neue organische Kontaktschichten für Perowskit-Silizium-Tandemsolarzellen und erforschte die Feinabstimmung der elektrischen Grenzflächen für minimale Ladungsverluste. Die mit mehreren Teams am HZB realisierten Tandemsolarzellen erreichten mithilfe dieser Optimierung Rekord-Wirkungsgrade (siehe News „Weltrekord wieder beim HZB“). Durch ihren geringen Ressourcen- und Kostenaufwand stellen Tandemsolarzellen eine wichtige Technologie dar, die die Energiewende beschleunigen können.

„In meiner Doktorarbeit geht es um eine neuartige Technologie, die Solarzellen boosten kann. Unser Ziel ist es, dass die Ergebnisse bei den Tandemsolarzellen von der Industrie genutzt werden können“, sagt Amran Al-Ashouri bei der Preisvergabe. Für dieses Forschungsthema habe er sich bewusst entschieden. „Die Technologien zur Bewältigung der Klimakrise sind zwar weitestgehend vorhanden, aber müssen noch stärker zum Einsatz kommen. Innovationen aus der Forschung treiben den Übergang jedoch an und machen die zukünftige Anwendung effektiver.“

Der Dissertationspreis wird jährlich gemeinsam von dem Forschungsnetzwerk IGAFA e. V., der Humboldt-Universität zu Berlin und der WISTA Management GmbH gestiftet und organisiert. Dieses Jahr gab es neun Bewerberinnen und Bewerber, von denen es drei in die Endauswahl schafften. Die Nominierten präsentierten ihre wissenschaftlichen Leistungen auf anschauliche Weise innerhalb von 15 Minuten.

Zur Person

Dr. Amran Al-Ashouri studierte Physik an der Universität Duisburg-Essen. Von September 2017 bis Februar 2021 promovierte er am HZB sowie der Technischen Universität Berlin. Der Physiker ist seitdem als Postdoc am HZB in der Nachwuchsgruppe „Perowskit- Tandemsolarzellen“ tätig.

(red/sz)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Nachricht
    24.07.2025
    Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
    Der Batterieforscher Prof. Dr. Philipp Adelhelm wird mit dem Berliner Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet.  Er ist Professor am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und leitet eine gemeinsame Forschungsgruppe der HU und des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB). Der Materialwissenschaftler und Elektrochemiker forscht zur Entwicklung nachhaltiger Batterien, die eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende spielen. International zählt er zu den führenden Expert*innen auf dem Gebiet der Natrium-Ionen-Batterien.
  • Langzeittest zeigt: Effizienz von Perowskit-Zellen schwankt mit der Jahreszeit
    Science Highlight
    21.07.2025
    Langzeittest zeigt: Effizienz von Perowskit-Zellen schwankt mit der Jahreszeit
    Auf dem Dach eines Forschungsgebäudes am Campus Adlershof läuft ein einzigartiger Langzeitversuch: Die unterschiedlichsten Solarzellen sind dort über Jahre Wind und Wetter ausgesetzt und werden dabei vermessen. Darunter sind auch Perowskit-Solarzellen. Sie zeichnen sich durch hohe Effizienz zu geringen Herstellungskosten aus. Das Team um Dr. Carolin Ulbrich und Dr. Mark Khenkin hat Messdaten aus vier Jahren ausgewertet und in der Fachzeitschrift Advanced Energy Materials vorgestellt. Dies ist die bislang längste Messreihe zu Perowskit-Zellen im Außeneinsatz. Eine Erkenntnis: Standard-Perowskit-Solarzellen funktionieren während der Sommersaison auch über mehrere Jahre sehr gut, lassen jedoch in der dunkleren Jahreszeit etwas nach. Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag, um das Verhalten von Perowskit-Solarzellen unter realen Bedingungen zu verstehen.

  • Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Science Highlight
    18.07.2025
    Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
    Batterien funktionieren, indem Ionen zwischen zwei chemisch unterschiedlichen Elektroden gespeichert und ausgetauscht werden. Dieser Prozess wird Interkalation genannt. Bei der Ko-Interkalation werden dagegen sowohl Ionen als auch Lösungsmittelmoleküle in den Elektrodenmaterialien gespeichert, was bisher als ungünstig galt. Ein internationales Team unter der Leitung von Philipp Adelhelm hat nun jedoch gezeigt, dass die Ko-Interkalation in Natrium-Ionen-Batterien mit den geeigneten Kathodenmaterialien funktionieren kann. Dieser Ansatz bietet neue Entwicklungsmöglichkeiten für Batterien mit hoher Effizienz und schnellen Ladefähigkeiten. Die Ergebnisse wurden in Nature Materials veröffentlicht.