Alexander Gray kommt als Humboldt-Fellow ans HZB 

Alexander Gray (hier in seinem Labor an der Temple Universität in Philadelphia, USA) will die Zusammenarbeit mit dem Team von Florian Kronast an BESSY II verstärken.

Alexander Gray (hier in seinem Labor an der Temple Universität in Philadelphia, USA) will die Zusammenarbeit mit dem Team von Florian Kronast an BESSY II verstärken. © Privat

Alexander Gray von der Temple University in Philadelphia, USA, arbeitet gemeinsam mit dem HZB-Physiker Florian Kronast an der Erforschung neuartiger 2D-Quantenmaterialien an BESSY II. Mit dem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung kann er diese Zusammenarbeit nun vertiefen. Bei BESSY II will er tiefenaufgelöste röntgenmikroskopische und -spektroskopische Methoden weiterentwickeln, um 2D-Quantenmaterialien und Bauelemente für neue Informationstechnologien zu untersuchen. 

Topologische Isolatoren und Weyl-Semimetalle gehören zu den spannendsten Materialklassen für Quantenbauelemente. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie an den Oberflächen und Grenzflächen andere (elektronische und magnetische) Eigenschaften haben als im Volumen. Alexander Gray ist Experte auf diesem Gebiet und kommt häufig für kurze Messperioden zu BESSY II, wo er mit Florian Kronast zusammenarbeitet.

Als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung kann der amerikanische Physiker nun regelmäßige Gastaufenthalte am HZB im Team von Florian Kronast und am Forschungszentrum Jülich im Team von Claus Schneider finanzieren. "Mit dem Humboldt-Stipendium haben wir mehr Zeit, um zu untersuchen, wie das Zusammenspiel von Oberflächen-, Grenzflächen- und Volumeneigenschaften in Quantenmaterialien zu neuartigen Phänomenen führt, die auch Anwendungen als Bauelemente  ermöglichen", sagt er. 

Gray leitet ein Team an der Temple University in Philadelphia und wird auch seine Studenten zu BESSY II schicken. "Wir wollen neue Techniken entwickeln, um die elektronischen und magnetischen Eigenschaften von 2D-Quantenmaterialien und Quantengeräten zu analysieren", umreißt er seine Ziele. Bei BESSY II wird Gray zu diesem Zweck vor allem die tiefenaufgelöste Stehwellen-Photoemissionsmikroskopie weiterentwickeln. Kronast, Gray und sein ehemaliger Doktorvater Chuck Fadley haben diese Methode bereits mit der Anregung durch stehende Röntgenwellen kombiniert, um eine bessere Tiefenauflösung zu erreichen (SW-PEEM). 

Ab Mitte August plant Alexander Gray den ersten Aufenthalt an BESSY II. Er freut sich nicht nur auf Messungen und Gespräche, sondern auch auf die typische Berliner Atmosphäre: "Die Menschen sind sehr offen und freundlich, und die berühmte "Berliner Schnauze" ist mir noch nie begegnet. Ich denke, wenn ich eines Tages so eine typische raue Antwort erlebe, habe ich sie vielleicht verdient." Mit dieser humorvollen Einstellung wird sein Aufenthalt in Berlin sicher in jeder Hinsicht ein Erfolg.

arö

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Die Ermöglicherin - Ein Portrait von Saskia Vormfelde
    Portrait
    17.09.2025
    Die Ermöglicherin - Ein Portrait von Saskia Vormfelde
    Die neue kaufmännische Geschäftsführerin Saskia Vormfelde tritt im September ihr Amt an – und bringt mehr mit als nur ein Händchen für die Bilanz.
  • Poröse organische Struktur verbessert Lithium-Schwefel-Batterien
    Science Highlight
    15.09.2025
    Poröse organische Struktur verbessert Lithium-Schwefel-Batterien
    Ein neu entwickeltes Material kann die Kapazität und Stabilität von Lithium-Schwefel-Batterien deutlich verbessern. Es basiert auf Polymeren, die ein Gerüst mit offenen Poren bilden. In der Fachsprache werden sie radikale kationische kovalente organische Gerüste oder COFs genannt. In den Poren finden katalytisch beschleunigte Reaktionen statt, die Polysulfide einfangen, die ansonsten die Lebensdauer der Batterie verkürzen würden. Einige der experimentellen Analysen wurden an der BAMline an BESSY II durchgeführt. Prof. Yan Lu, HZB, und Prof. Arne Thomas, Technische Universität Berlin, haben diese Arbeit gemeinsam vorangetrieben.
  • Wie sich Nanokatalysatoren während der Katalyse verändern
    Science Highlight
    10.09.2025
    Wie sich Nanokatalysatoren während der Katalyse verändern
    Mit der Kombination aus Spektromikroskopie an BESSY II und mikroskopischen Analysen am NanoLab von DESY gelang es einem Team, neue Einblicke in das chemische Verhalten von Nanokatalysatoren während der Katalyse zu gewinnen. Die Nanopartikel bestanden aus einem Platin-Kern mit einer Rhodium-Schale. Diese Konfiguration ermöglicht es, strukturelle Änderungen beispielsweise in Rhodium-Platin-Katalysatoren für die Emissionskontrolle besser zu verstehen. Die Ergebnisse zeigen, dass Rhodium in der Schale unter typischen katalytischen Bedingungen teilweise ins Innere der Nanopartikel diffundieren kann. Dabei verbleibt jedoch der größte Teil an der Oberfläche und oxidiert. Dieser Prozess ist stark von der Oberflächenorientierung der Nanopartikelfacetten abhängig.