Tiburtius-Preis für Eike Köhnen
Eike Köhnen (mitte) erhielt den Tiburtiuspreis für seine herausragende Dissertation zu Tandemsolarzellen mit Perowskiten. Im Team von Prof. Steve Albrecht (links, TU Berlin und HZB) war er an mehreren Weltrekorden beteiligt. Die Laudatio hielt Prof. Michael Lehmann (TU Berlin).
Am Dienstag, den 6.12.2022 erhielt Dr. Eike Köhnen den Tiburtius-Preis (Erster Platz) für seine herausragende Dissertation. Eike Köhnen hat dazu beigetragen, den Wirkungsgrad von Tandemsolarzellen aus Perowskit und Silizium deutlich zu steigern, bis hin zu Weltrekord-Werten.
Eike Köhnen arbeitete an so genannten Tandemsolarzellen, einer neuartigen Photovoltaik-Technologie, die deutlich höhere Wirkungsgrade verspricht. Im Team von Prof. Steve Albrecht kombinierte er konventionelle Siliziumsolarzellen mit einer Perowskitzelle und analysierte mit modernen Messmethoden, wie es zu Verlusten kommen kann. Mit diesem tieferen Verständnis solcher Verlustprozesse gelang es, den Wirkungsgrad auf über 29 % zu erhöhen. Dieser Wert war mehr als acht Monate lang ein absoluter Weltrekord.
Im Laufe seiner Promotion hat Köhnen außerdem zwei Patente erzielt. Die Promotion wurde mit der Bestnote Summa cum laude beurteilt. Im Team von Albrecht engagierte sich Eike Köhnen zusätzlich in der Wissenschaftskommunikation und sorgte für einen lebendigen Twitteraccount.
„„Der Tiburtiuspreis ist eine hervorragende Anerkennung für diese ausgezeichnete Dissertation und Eikes Pionierarbeit bei der Entwicklung der Solarzellen“, sagt Prof. Steve Albrecht (TU Berlin und HZB), der die Promotion betreut hat. Ko-Betreuer Prof. Bernd Rech, der als wissenschaftlicher Geschäftsführer das Helmholtz-Zentrum Berlin leitet, schließt sich an: „Eike Köhnen hat einen großen Anteil an unseren international sichtbaren Erfolgen mit Tandemsolarzellen aus Perowskit und Silizium. Ich gratuliere zu dieser schönen Auszeichnung.“
Der Preis ist benannt nach dem Professor Joachim Tiburtius, der von 1951 bis 1963 Senator für Volksbildung in Berlin war. Die Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen (LKRP) verleiht jährlich drei Preise sowie zusätzlich drei Anerkennungspreise an Doktorand*innen der Berliner Hochschulen für hervorragende Dissertationen
Titel der Dissertation von Eike Köhnen: Optical and Electrical Optimization by Advanced Characterization of Monolithic Perovskite/Silicon Tandem Solar Cells.
arö
https://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=24327;sprache=enA
- Link kopieren
-
Berliner Wissenschaftspreis geht an Philipp Adelhelm
Der Batterieforscher Prof. Dr. Philipp Adelhelm wird mit dem Berliner Wissenschaftspreis 2024 ausgezeichnet. Er ist Professor am Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und leitet eine gemeinsame Forschungsgruppe der HU und des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB). Der Materialwissenschaftler und Elektrochemiker forscht zur Entwicklung nachhaltiger Batterien, die eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Energiewende spielen. International zählt er zu den führenden Expert*innen auf dem Gebiet der Natrium-Ionen-Batterien.
-
Langzeittest zeigt: Effizienz von Perowskit-Zellen schwankt mit der Jahreszeit
Auf dem Dach eines Forschungsgebäudes am Campus Adlershof läuft ein einzigartiger Langzeitversuch: Die unterschiedlichsten Solarzellen sind dort über Jahre Wind und Wetter ausgesetzt und werden dabei vermessen. Darunter sind auch Perowskit-Solarzellen. Sie zeichnen sich durch hohe Effizienz zu geringen Herstellungskosten aus. Das Team um Dr. Carolin Ulbrich und Dr. Mark Khenkin hat Messdaten aus vier Jahren ausgewertet und in der Fachzeitschrift Advanced Energy Materials vorgestellt. Dies ist die bislang längste Messreihe zu Perowskit-Zellen im Außeneinsatz. Eine Erkenntnis: Standard-Perowskit-Solarzellen funktionieren während der Sommersaison auch über mehrere Jahre sehr gut, lassen jedoch in der dunkleren Jahreszeit etwas nach. Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag, um das Verhalten von Perowskit-Solarzellen unter realen Bedingungen zu verstehen.
-
Natrium-Ionen-Batterien: Neuer Speichermodus für Kathodenmaterialien
Batterien funktionieren, indem Ionen zwischen zwei chemisch unterschiedlichen Elektroden gespeichert und ausgetauscht werden. Dieser Prozess wird Interkalation genannt. Bei der Ko-Interkalation werden dagegen sowohl Ionen als auch Lösungsmittelmoleküle in den Elektrodenmaterialien gespeichert, was bisher als ungünstig galt. Ein internationales Team unter der Leitung von Philipp Adelhelm hat nun jedoch gezeigt, dass die Ko-Interkalation in Natrium-Ionen-Batterien mit den geeigneten Kathodenmaterialien funktionieren kann. Dieser Ansatz bietet neue Entwicklungsmöglichkeiten für Batterien mit hoher Effizienz und schnellen Ladefähigkeiten. Die Ergebnisse wurden in Nature Materials veröffentlicht.