Alle BESSY II-Instrumente wieder am Netz

© HZB / D. Laubner

Vor dreizehn Monaten wurde das HZB Ziel eines kriminellen Cyberangriffs, durch den auch die Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II und die Instrumente in der Experimentierhalle außer Betrieb genommen wurden. BESSY II lief bereits nach drei Wochen wieder an und die Instrumente wurden sukzessive in Betrieb genommen.
Nun kann das HZB eine gute Nachricht berichten: Alle Experimentierstationen sind wieder in die neuen IT-Netzwerke eingebunden und können Daten erfassen.

In einer Task-Force, geleitet von Andreas Jankowiak und Jens Viefhaus gelang es einem Team um Ruslan Ovsyannikov, eine neue IT-Infrastruktur und eine widerstandsfähige Netzwerkarchitektur zu implementieren. Dieses Projekt soll nun am HZB fest etabliert und verstetigt werden. Das Ziel ist es, die volle Funktionalität des BESSY-II-Benutzerservices zu erreichen, neue Möglichkeiten für Remote-Experimente und ein besseres Datenmanagement aufzubauen.

Das Projekt profitiert auch von den Erfolgen einer internationalen Kooperation, die eine neue Grundlage für das Datenmanagement von Experimenten an Lichtquellen und in Laboren mit dem Namen Bluesky entwickelt. Mit Bluesky wird ein neuartiges Experimentaldaten-Erfassungssystem bei BESSY II durchgängig eingeführt (unter der Federführung der HZB-Mitarbeiter William Smith und Simone Vadilonga). Es ist bereits an mehreren BESSY-Strahlrohren in Betrieb. Die Einführung von Bluesky bei BESSY II ist ein Meilenstein und wird in der Fachcommunity viel beachtet. Mehrere europäische Beschleuniger sind an dem neuartigen Datensteuerungssystem interessiert.

Um die zukünftigen Herausforderungen an das Datenmanagement und die IT-Strukturen von wissenschaftlichen Großforschungsanlagen umsetzen zu können, beteiligt sich das HZB zudem am Helmholtz-Projekt ROCK-IT (Remote, Operando Controlled, Knowledge-driven, and IT-based). Ziel ist es, die notwendigen Werkzeuge für die Automatisierung und den Fernzugriff auf In-situ- und Operando-Experimente an Synchrotronstrahlungsquellen zu entwickeln. Der vereinfachte Zugriff auf die Experimente ist ein zentrales Anliegen der Nutzerschaft.

 

Roland Müller (red)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Sasol und HZB vertiefen Zusammenarbeit mit Fokus auf Digitalisierung
    Nachricht
    08.10.2025
    Sasol und HZB vertiefen Zusammenarbeit mit Fokus auf Digitalisierung
    Sasol Research & Technology und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) erweitern ihre Partnerschaft auf den Bereich der Digitalisierung. Dabei bauen sie auf gemeinsamen Anstrengungen im Rahmen des CARE-O-SENE-Projekts und einer Anfang 2025 ins Leben gerufenen Industrial Fellowship auf. Die neue Initiative ist ein Schritt vorwärts bei der Nutzung digitaler Technologien, um Innovation bei Katalysatoren zu beschleunigen und die  wissenschaftliche Zusammenarbeit zu vertiefen.
  • Verleihung des Technologietransfer-Preises 2025
    Nachricht
    07.10.2025
    Verleihung des Technologietransfer-Preises 2025
    Die Verleihung des Technologietransfer-Preises wird am 13. Oktober um 14 Uhr im Hörsaal des BESSY-II-Gebäudes in Adlershof stattfinden.
  • Poröse organische Struktur verbessert Lithium-Schwefel-Batterien
    Science Highlight
    15.09.2025
    Poröse organische Struktur verbessert Lithium-Schwefel-Batterien
    Ein neu entwickeltes Material kann die Kapazität und Stabilität von Lithium-Schwefel-Batterien deutlich verbessern. Es basiert auf Polymeren, die ein Gerüst mit offenen Poren bilden. In der Fachsprache werden sie radikale kationische kovalente organische Gerüste oder COFs genannt. In den Poren finden katalytisch beschleunigte Reaktionen statt, die Polysulfide einfangen, die ansonsten die Lebensdauer der Batterie verkürzen würden. Einige der experimentellen Analysen wurden an der BAMline an BESSY II durchgeführt. Prof. Yan Lu, HZB, und Prof. Arne Thomas, Technische Universität Berlin, haben diese Arbeit gemeinsam vorangetrieben.