5000. Patient in der Augentumortherapie mit Protonen behandelt
Aus Sicht eines Patienten vom Behandlungsplatz aus: Der Protonenstrahl wird durch das Blendenloch auf den Tumor im Auge gerichtet. Die Messingblende wird auf die individuelle Tumorgröße angepasst und schützt das umliegende Gewebe. © HZB/. S. Kodalle
Der Behandlungsplatz für die Augentumortherapie in Berlin-Wannsee © HZB/ S. Kodalle
Seit mehr als 25 Jahren bieten die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) gemeinsam die Bestrahlung von Augentumoren mit Protonen an. Dafür betreibt das HZB einen Protonenbeschleuniger in Berlin-Wannsee, die medizinische Betreuung der Patienten erfolgt durch die Charité. Anfang August wurde der 5000. Patient behandelt.
Der Behandlungsplatz und Protonenbeschleuniger sind speziell an die Bedürfnisse für eine optimale und hochpräzise Behandlung von Tumoren im Augeninneren angepasst und in dieser Kombination einzigartig. Die größte Gruppe der Tumore im Auge ist das seltene und bösartige Aderhautmelanom, das wie der Name bereits sagt in der Aderhaut des Auges entstehen.
Die Protonentherapie wird als effektive Methode zur Tumorbekämpfung eingesetzt, die oft eine Alternative zur Entfernung des Auges darstellt und das Ziel hat, das Auge und die Sehfunktion in möglichst großem Umfang zu erhalten. Die Protonen können sehr gezielt auf den Tumor gelenkt werden, wodurch umliegendes gesundes Gewebe geschont wird. Im Vergleich zu anderen Bestrahlungsmethoden führt die Protonentherapie in vielen Fällen zu geringeren Schädigungen von Hornhaut, Linse, Netzhaut und Sehnerv.
Der 8. August 2025 war ein besonderer Tag: An diesem Tag wurde die Bestrahlung des 5000. Patient abgeschlossen. Die Berliner Expert*innen gehören damit zu einer der weltweit führenden Adressen: Gemeinsam haben beide Einrichtungen (Charité und HZB) 10 Prozent der weltweit mit Protonen behandelten Augentumore behandelt. Die Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin ermöglicht darüber hinaus auch Perspektiven für die Weiterentwicklung der Protonentherapie, um noch präzisere und effektivere Behandlungen in Zukunft durchzuführen – zum Wohle der Patient*innen.
(sz)
https://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=30926;sprache=de
- Link kopieren
-
Synchrotronstrahlungsquellen: Werkzeugkästen für Quantentechnologien
Synchrotronstrahlungsquellen erzeugen hochbrillante Lichtpulse, von Infrarot bis zu harter Röntgenstrahlung, mit denen sich tiefe Einblicke in komplexe Materialien gewinnen lassen. Ein internationales Team hat nun im Fachjournal Advanced Functional Materials einen Überblick über Synchrotronmethoden für die Weiterentwicklung von Quantentechnologien veröffentlicht: Anhand konkreter Beispiele zeigen sie, wie diese einzigartigen Werkzeuge dazu beitragen können, das Potenzial von Quantentechnologien wie z. B. Quantencomputing zu erschließen, Produktionsbarrieren zu überwinden und den Weg für zukünftige Durchbrüche zu ebnen.
-
Wie Karbonate die Umwandlung von CO2 in Kraftstoff beeinflussen
Ein Forschungsteam vom Helmholtz Zentrum Berlin (HZB) und dem Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (FHI) hat herausgefunden, wie Karbonatmoleküle die Umwandlung von CO2 in nützliche Kraftstoffe durch Gold-Elektrokatalysatoren beeinflussen. Ihre Studie beleuchtet, welche molekularen Mechanismen bei der CO2-Elektrokatalyse und der Wasserstoffentwicklung eine Rolle spielen und zeigt Strategien zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Selektivität der katalytischen Reaktion auf.
-
Neue Katalysatormaterialien auf Basis von Torf für Brennstoffzellen
Eisen-Stickstoff-Kohlenstoff-Katalysatoren haben das Potenzial, teure Platinkatalysatoren in Brennstoffzellen zu ersetzen. Dies zeigt eine Studie aus Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und der Universitäten in Tartu und Tallinn, Estland. An BESSY II beobachtete das Team, wie sich komplexe Mikrostrukturen in den Proben bilden. Anschließend analysierten sie, welche Strukturparameter für die Förderung der bevorzugten elektrochemischen Reaktionen besonders wichtig waren. Der Rohstoff für solche Katalysatoren ist gut zersetzter Torf.