Ernst-Eckhard-Koch-Preis und Innovationspreis Synchrotronstrahlung 2025

Ernst-Eckhardt-Koch Preisverleihung: Marcus Bär, Enggar Pramanto Wibowo und Franziska Emmerling (v.l.n.r.)

Ernst-Eckhardt-Koch Preisverleihung: Marcus Bär, Enggar Pramanto Wibowo und Franziska Emmerling (v.l.n.r.) © HZB / Kevin Fuchs

Enggar Pramanto Wibowo während seiner Präsentation.

Enggar Pramanto Wibowo während seiner Präsentation. © HZB / Kevin Fuchs

Franziska Emmerling (BAM), Vorsitzende des Freundeskreis Helmholtz-Zentrum Berlin e.V.

Franziska Emmerling (BAM), Vorsitzende des Freundeskreis Helmholtz-Zentrum Berlin e.V. © HZB / Kevin Fuchs

Die Laudatio für den Innovationspreis Synchrotronstrahlung wurde von Christian Schroer, wissenschaftlicher Leiter von PETRA III (DESY) gehalten. 

Die Laudatio für den Innovationspreis Synchrotronstrahlung wurde von Christian Schroer, wissenschaftlicher Leiter von PETRA III (DESY) gehalten.  © HZB / Kevin Fuchs

Der Innovationspreis Synchrotronstrahlung 2025 ging an Tim Salditt sowie an Danny D. Jonigk und Maximilian Ackermann (v.l.n.r). Christian Schroer und Franziska Emmerling umrahmten die Preisträger.

Der Innovationspreis Synchrotronstrahlung 2025 ging an Tim Salditt sowie an Danny D. Jonigk und Maximilian Ackermann (v.l.n.r). Christian Schroer und Franziska Emmerling umrahmten die Preisträger. © HZB / Kevin Fuchs

Der Freundeskreis des HZB zeichnete auf dem 27. Nutzertreffen BESSY@HZB die Dissertation von Dr. Enggar Pramanto Wibowo (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) aus.
Darüber hinaus wurde der Europäische Innovationspreis Synchrotronstrahlung 2025 an Prof. Tim Salditt (Universität Göttingen) sowie an die Professoren Danny D. Jonigk und Maximilian Ackermann (beide, Universitätsklinikum der RWTH Aachen) verliehen. 

Der Ernst-Eckhard-Koch-Preis 2025 würdigt herausragende Promotionsarbeiten im Bereich der Forschung mit Synchrotronstrahlung, die am HZB oder DESY durchgeführt wurden. Die Würdigung trägt den Namen des ehemaligen wissenschaftlichen Direktors der damaligen BESSY GmbH Ernst-Eckhard Koch, der 1988 verstorben ist.

Dieses Jahr ging der Ernst-Eckhard-Koch Preis an Dr. Enggar Pramanto Wibowo von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In seiner vorwiegend am Helmholtz-Zentrum Berlin und an BESSY II durchgeführten Dissertation befasst er sich mit der Phosphorchemie in Hochtemperatur-PEM-Brennstoffzellen. Dabei vereint er die Weiterentwicklung anspruchsvoller in-situ/operando-Synchrotronmethoden mit wichtigen Beiträgen zur Haltbarkeit von Brennstoffzellen in der Wasserstoffwirtschaft. 

Die Dissertation Elucidating the Complex Oxidation Behavior of Phosphorus Impurities at the Pt|Aqueous H3PO3 Interface in HT-PEMFCs by a Combination of X-ray Spectroscopies wurde von Dr. Raul Garcia-Diez and Prof. Dr. Marcus Bär (Abteilung Interface Design am HZB) vorgeschlagen. Das Preiskomitee unterstrich: "Ein herausragender Beitrag zur Synchrotronstrahlungswissenschaft, der ganz im Sinne dieses Preises ist. Wir möchten insbesondere hervorheben, wie Dr. Wibowo die experimentellen Möglichkeiten von Synchrotron-Endstationen für weiche/sanfte Röntgenstrahlung erweitert hat, um In-situ-/Operando-Experimente unter den rauen elektrokatalytischen Bedingungen realer Brennstoffzellen zu ermöglichen und gleichzeitig das Verständnis der phosphorfokussierten Röntgenspektroskopie zu erweitern.“ 

Innovationspreis Synchrontronstrahlung

Der Innovationspreis Synchrotronstrahlung 2025 ging an Prof. Tim Salditt (Universität Göttingen) sowie an die Professoren Danny D. Jonigk und Maximilian Ackermann (beide, Universitätsklinikum der RWTH Aachen). Die Laudatio wurde von Prof. Christian Schroer, wissenschaftlicher Leiter von PETRA III (DESY) gehalten.

Ausgezeichnet wurden sie für die Entwicklung und Anwendung der histologischen Tomographie, einer neuartigen, hochauflösenden 3D-Röntgenbildgebung von Geweben auf Basis von Phasenkontrast. Mit dieser Methode lassen sich komplexe Gewebearchitekturen zerstörungsfrei und in bisher unerreichter Detailtiefe sichtbar machen. Das Team hat diese Methode entscheidend vorangetrieben und auf einzigartige Weise in die biomedizinische Forschung übertragen, insbesondere zur Aufklärung der akuten, subakuten und späten Gewebeschäden in Lunge und Herz bei Corona.

Die Arbeit steht exemplarisch für den Brückenschlag zwischen moderner Röntgenoptik, innovativen Rekonstruktionsalgorithmen und klinisch relevanten Fragestellungen. Sie eröffnet neue diagnostische und pathophysiologische Einsichten in entzündliche, vaskuläre und onkologische Erkrankungen. 

Text: fk mit fe

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