75 Jahre Kernspaltung

Lise Meitner, Willy Brandt und Otto Hahn bei der Gründung des Hahn-Meitner-Instituts am 14. März 1959.

Lise Meitner, Willy Brandt und Otto Hahn bei der Gründung des Hahn-Meitner-Instituts am 14. März 1959. © Archiv

Am 17. Dezember 1938, also vor 75 Jahren, haben Otto Hahn und Fritz Straßmann die Kernspaltung entdeckt. Ihre Kollegin Lise Meitner, von den Nationalsozialisten ins Exil gezwungen, steuerte aus Schweden die entscheidende Interpretation bei: Die Experimente zeigten, so Meitner, dass Atome spaltbar sein können. Zum Jubiläum hat die Freie Universität Berlin gestern eine Gedenkveranstaltung abgehalten, mit Vorträgen und einem Nachbau des Experimentiertisches, den das Helmholtz-Zentrum Berlin für diesen Zweck an die FU ausgeliehen hat.

Das Original des Tisches steht im Deutschen Museum in München, er wurde nun in Hahn-Meitner-Strassmann-Tisch umbenannt.

Während Otto Hahn 1944 den Nobelpreis für Chemie für seine Entdeckung erhielt, blieb Lise Meitner eine öffentliche Anerkennung trotz ihres entscheidenden wissenschaftlichen Beitrags versagt: Die gebürtige Wienerin jüdischer Herkunft war 1938, als Deutschland Österreich annektierte, deutsche Staatsbürgerin geworden und musste vor einer Verfolgung durch die Nationalsozialisten ins Exil fliehen. 1957 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Freien Universität. Auch ein Denkmal von Lise Meitner wird nun geplant, es soll an der Humboldt-Universität zu Berlin stehen und wird auch vom Helmholtz-Zentrum Berlin unterstützt.

Zur Entdeckung der Kernspaltung schreibt der Wissenschaftshistoriker Dieter Hoffmann im Tagesspiegel.


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