Prof. Anke Kaysser-Pyzalla soll Präsidentin der TU Braunschweig werden

Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla. Foto: TU Braunschweig

Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla. Foto: TU Braunschweig

Der Senat der Technischen Universität Braunschweig hat am 14. Dezember 2016 dem niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur Frau Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla als Präsidentin der Carolo-Wilhelmina-Universität vorgeschlagen. Die Wahl erfolgte in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Hochschulrat. Das Ministerium wird nun über den Vorschlag entscheiden. Frau Kaysser-Pyzalla ist seit Oktober 2008 wissenschaftliche Geschäftsführerin am Helmholtz-Zentrum Berlin. Sie hat in dieser Zeit das HZB hervorragend in der deutschen und internationalen Forschungslandschaft positioniert und die Sichtbarkeit seiner Forschungsleistungen maßgeblich erhöht.

Wie die Technische Universität Braunschweig mitteilt, wird die Amtsübergabe nach positiver Entscheidung und der Ernennung der neuen Präsidentin durch das Ministerium voraussichtlich zum 1. April 2017 erfolgen. Professor Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig, und Professor Lothar Hagebölling, Vorsitzender des Hochschulrates, gratulierten der designierten Nachfolgerin zur Wahl.

TU Präsident Prof. Hesselbach zeigte sich erfreut über die Wahl seiner Nachfolgerin: „Es freut mich sehr, dass Senat und Hochschulrat eine dermaßen ausgewiesene und profilierte Persönlichkeit für die Leitung der Carolo-Wilhelmina gefunden haben. Die TU Braunschweig ist für Führungskräfte wie Frau Professorin Kaysser-Pyzalla attraktiv. Sie genießt eine gute Reputation und kann im Wettbewerb um die besten Köpfe hervorragend abschneiden. Für die Zukunft bin ich sehr optimistisch. Der frische Blick von außen wird unserer Uni gut tun.“

Prof. Anke Kaysser-Pyzalla wurde zum 1. Oktober 2008 als Wissenschaftliche Geschäftsführerin des HZB bestellt.  Seit der zum 1. Januar 2009 vollzogenen Fusion des Hahn-Meitner-Instituts mit der BESSY GmbH trug sie maßgeblich zu deren großem Erfolg und Gelingen bei. Sie setzte sich persönlich für das Zusammenwachsen der beiden Standorte ein und schaffte die Bedingungen für den Aufbau der Eigenforschung und für Investitionen in die beiden Großgeräte des HZB, die Synchrotronquelle BESSY II und die Neutronenquelle BER II, sowie in neue Labor-Infrastrukturen.

Nach dem Beschluss des HZB-Aufsichtsrats, die Neutronenquelle Ende 2019 abzuschalten, trieb sie eine intensive interne Strategiediskussion zur Weiterentwicklung des HZB voran. Im Ergebnis dieser fruchtbaren Diskussionen fokussiert sich die HZB-Forschung nun auf energierelevante Dünnschicht-Materialsysteme in Kombination mit dem brillanten Synchrotronlicht von BESSY II. Für die daraus entwickelte Strategie HZB 2020+ bekam das HZB die uneingeschränkte Unterstützung der vom BMBF eingesetzten Perspektivkommission sowie der Helmholtz-Gemeinschaft und der Zuwendungsgeber.

Prof. Kaysser-Pyzalla engagiert sich immer wieder persönlich, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland als Institutsleiterinnen und -leiter für das Forschungszentrum zu gewinnen. Außerdem sind unter ihrer Leitung in enger Zusammenarbeit mit dem kaufmännischen Geschäftsführer, Thomas Frederking, Großprojekte wie bERLinPro, EMIL oder HEMF angestoßen oder bereits umgesetzt worden. Damit setzt Anke Kaysser-Pyzalla deutlich sichtbare Wegmarken für die Weiterentwicklung des HZB hin zu einem der weltweit führenden Zentren für die Energie-Material-Forschung. Durch zahlreiche Projekte in der Beschleunigerentwicklung erreichte das HZB eine große Sichtbarkeit in der Fachwelt.

Ein weiteres Anliegen ist Frau Kaysser-Pyzalla die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie die Vernetzung des HZB mit den Universitäten. Mit dem Aufbau von mehreren Nachwuchsgruppen, der Berufung von Juniorprofessuren sowie der Einrichtung von zahlreichen Joint Labs ist die Vernetzung in ihrer Zeit als Geschäftsführerin deutlich ausgebaut worden.

Insbesondere setzt sich Anke Kaysser-Pyzalla für den Ausbau der Snychrotronquelle BESSY II zu einem variablen Pulsspeicherring BESSY-VSR ein – ein engagiertes Projekt, das eine herausragende strategische Bedeutung für das HZB hat. Die Bewertungen, die das Vorhaben von wissenschaftlichen Gutachtergremien bekommen hat, sind exzellent. In den vergangenen Monaten hat sie zusammen mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Frederking intensiv daran gearbeitet, die finanziellen Zusagen für die Realisierung von BESSY-VSR zu erhalten. „Ich freue mich außerordentlich, dass es nun mit der Bewilligung unseres EFRE-Antrages und der sehr großen Unterstützung des Landes Berlin gelungen ist, einen weiteren wichtigen Baustein zur Finanzierung von BESSY-VSR hinzuzufügen. Mit dem Wissen, dass BESSY-VSR nun kommen wird, bin ich sicher, dass das HZB bestens für die Zukunft gerüstet ist“, sagt Anke Kaysser-Pyzalla. Sie betont, dass sie auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht nachlassen wird, notwendige Weichenstellungen für die kommende Helmholtz-Förderperiode zu setzen.  

Weitere Informationen: Meldung der TU Braunschweig


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