Gemeinsame Plattform für die Makromolekulare Kristallographie an europäischen Synchrotronen
Regelmäßig gibt es einen Austausch der verantwortlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter aus verschiedenen Synchrotronen, um mit MXcuBE ein nutzerfreundliches System zu entwickeln.
Hier: Treffen vom 1. bis 2. Dezember 2015 an Alba, Spanien. Foto: Jordi Juanhuix/ALBA
Um Biostrukturen und damit die Baupläne des Lebens zu entschlüsseln, nutzen Forscher das hochintensive Röntgenlicht von Synchrotronstrahlungsquellen. Seit 2012 gibt es eine Kooperationsvereinbarung, um an mehreren europäischen Quellen gemeinsame Software-Standards zu etablieren. Das Ziel: Die acht beteiligten Synchrotrone wollen an den 30 Experimentierplätzen für die Makromolekulare Kristallographie nutzerfreundliche, standardisierte Bedingungen schaffen, die das Arbeiten für die Forschergruppen erleichtern. Im neuen Projekt „MXCuBE3“ wird die vorhandene Software-Plattform an neuste technologische Entwicklungen angepasst.
In den letzten Jahren wurden viele Beamlines für die Makromolekulare Kristallographie an den Synchrotronen aufwendig modernisiert. Unter anderem kamen neue Experimentiermöglichkeiten und neuste hochauflösende Detektoren hinzu. Nun muss die gemeinsame Software-Plattform MXCuBE2 angepasst werden, um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können. Das Kuratorium hat sich dafür ausgesprochen, eine neue, generalüberholte Version zu entwickeln. Mithilfe der Softwarelösung MXCuBE3 sollen sich Experimente über eine Webapplikationen steuern lassen. Das Upgrade sichert außerdem, dass MXCuBE3 auch bei zukünftigen Betriebssystemen auf den Computern läuft, und verbessert die Anbindung an die Experiment-Datenbank ISPyB.
An der Kooperation beteiligt sind das Helmholtz-Zentrum Berlin, die ESRF, das European Molecular Biology Laboratory, Global Phasing Limited, MAX-VI-Lab in Schweden, SOLEIL in Frankreich, ALBA in Spanien und das DESY.
Einen ausführlichen Bericht finden Sie im Magazin der ESRF.
(sz)
https://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=14380;sprache=enamp
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Helmholtz-Nachwuchsgruppe zu Magnonen
Dr. Hebatalla Elnaggar baut am HZB eine neue Helmholtz-Nachwuchsgruppe auf. An BESSY II will die Materialforscherin sogenannte Magnonen in magnetischen Perowskit-Dünnschichten untersuchen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschung Grundlagen für eine zukünftige Terahertz-Magnon-Technologie zu legen: Magnonische Bauelemente im Terahertz-Bereich könnten Daten mit einem Bruchteil der Energie verarbeiten, die moderne Halbleiterbauelemente benötigen, und das mit bis zu tausendfacher Geschwindigkeit.
Dr. Hebatalla Elnaggar will an BESSY II magnetische Perowskit-Dünnschichten untersuchen und damit die Grundlagen für eine künftige Magnonen-Technologie schaffen.
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Die Zukunft der Korallen – Was Röntgenuntersuchungen zeigen können
In diesem Sommer war es in allen Medien. Angetrieben durch die Klimakrise haben nun auch die Ozeane einen kritischen Punkt überschritten, sie versauern immer mehr. Meeresschnecken zeigen bereits erste Schäden, aber die zunehmende Versauerung könnte auch die kalkhaltigen Skelettstrukturen von Korallen beeinträchtigen. Dabei leiden Korallen außerdem unter marinen Hitzewellen und Verschmutzung, die weltweit zur Korallenbleiche und zum Absterben ganzer Riffe führen. Wie genau wirkt sich die Versauerung auf die Skelettbildung aus?
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Susanne Nies in EU-Beratergruppe zu Green Deal berufen
Dr. Susanne Nies leitet am HZB das Projekt Green Deal Ukraina, das den Aufbau eines nachhaltigen Energiesystems in der Ukraine unterstützt. Die Energieexpertin wurde nun auch in die wissenschaftliche Beratergruppe der Europäischen Kommission berufen, um im Zusammenhang mit der Netto-Null-Zielsetzung (DG GROW) regulatorische Belastungen aufzuzeigen und dazu zu beraten.