Freie Universität Berlin ernennt Johannes Reuther zum W2-Professor

Prof. Dr. Johannes Reuther forscht an der Freien Universität Berlin und dem HZB.

Prof. Dr. Johannes Reuther forscht an der Freien Universität Berlin und dem HZB. © David Ausserhofer, Freie Universität Berlin, FB Physik

Die Freie Universität Berlin hat am 6. April 2020 Johannes Reuther auf die gemeinsame W2-Professur „Theory of Novel Quantum Materials“ ernannt. Der Physiker wird sowohl am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) als auch an der Freien Universität Berlin forschen. Durch die gemeinsame Berufung wird eine Brücke zwischen der experimentellen und der theoretischen Physik geschlagen.

Prof. Dr. Johannes Reuther ist theoretischer Physiker und beschäftigt sich mit magnetischen Phänomenen, die auf der Quantenmechanik beruhen. Unter anderem forscht er an Quanten-Spin-Flüssigkeiten, einem neuen Quantenzustand, in denen die Atome bei tiefen Temperaturen keine feste magnetische Ordnung ausbilden. Solche Materialsysteme weisen interessante Eigenschaften auf und könnten künftig für eine neue Art der Quanteninformationsverarbeitung genutzt werden. 

„Meine Gruppe arbeitet bei diesem Thema sehr eng mit den experimentellen Physikern um Bella Lake vom HZB zusammen. Mit den Methoden der theoretischen Physik helfen wir beim Erklären der im Experiment beobachteten Effekte“, erklärt Johannes Reuther. Damit könne man nicht nur ein Verständnis für die grundlegenden Phänomene liefern. „Wir führen auch konkrete Materialsimulationen durch, um zu zeigen, wie sich verschiedene Materialien im Experiment verhalten und wie man solche Quantenzustände in magnetischen Materialien nutzen kann.“

Johannes Reuther war bereits zuvor als Junior-Professor an der Freien Universität Berlin tätig und leitete die Nachwuchsforschergruppe „Theory of quantum magnetism“ am HZB. Nun kann er seine Abteilung weiter aufbauen und vergrößern. „Ich freue mich, dass ich weiterhin an der Universität lehren kann. Den Austausch mit den Studierenden finde ich sehr bereichernd“, sagt Reuther. An der Freien Universität Berlin sei die theoretische Physik stark vertreten, am HZB gebe es eine international anerkannte Expertise in der experimentellen Physik. „Mit meiner Professur kann ich beide Welten ein stückweit vereinen, darauf freue ich mich sehr“.

Zur Person

Johannes Reuther ist 38 Jahre alt und studierte Physik an der Universität Karlsruhe, an der er anschließend promovierte. Nach der Promotion ging er als Postdoc an die University of California, Irvine und wechselte dann an das renommierte California Institute of Technology (CalTech), an dem er zwei Jahre forschte. Mitte 2014 kehrte Reuther nach Deutschland zurück und baute am HZB eine Nachwuchsgruppe zur Theorie des Quantenmagnetismus auf. Im August 2014 erhielt er eine Junior-Professur an der Freien Universität Berlin.

(sz)

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Prashanth Menezes erhält VAIBHAV-Stipendium der indischen Regierung
    Nachricht
    09.10.2025
    Prashanth Menezes erhält VAIBHAV-Stipendium der indischen Regierung
    Das indische Ministerium für Wissenschaft und Technologie hat die Empfängerinnen und Empfänger des Vaishvik Bhartiya Vaigyanik (VAIBHAV)-Stipendiums bekannt gegeben, einer Flaggschiff-Initiative zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen der indischen Forschungs-Diaspora in den MINT-Fächern und führenden Forschungseinrichtungen in Indien. Zu den Preisträgern 2025 zählt Dr. Prashanth W. Menezes, der am HZB die Abteilung für Materialchemie für Katalyse leitet.
  • Sasol und HZB vertiefen Zusammenarbeit mit Fokus auf Digitalisierung
    Nachricht
    08.10.2025
    Sasol und HZB vertiefen Zusammenarbeit mit Fokus auf Digitalisierung
    Sasol Research & Technology und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) erweitern ihre Partnerschaft auf den Bereich der Digitalisierung. Dabei bauen sie auf gemeinsamen Anstrengungen im Rahmen des CARE-O-SENE-Projekts und einer Anfang 2025 ins Leben gerufenen Industrial Fellowship auf. Die neue Initiative ist ein Schritt vorwärts bei der Nutzung digitaler Technologien, um Innovation bei Katalysatoren zu beschleunigen und die  wissenschaftliche Zusammenarbeit zu vertiefen.
  • Neues HZB-Magazin „Lichtblick“ ist erschienen
    Nachricht
    18.09.2025
    Neues HZB-Magazin „Lichtblick“ ist erschienen
    In der neuen Ausgabe stellen wir unsere neue kaufmännische Geschäftsführerin vor. Wir zeigen aber auch, wie wichtig uns der Austausch ist: Die Wissenschaft lebt ohnehin vom fruchtbaren Austausch. Uns ist aber auch der Dialog mit der Öffentlichkeit sehr wichtig. Und ebenso kann Kunst einen bereichernden Zugang zur Wissenschaft schaffen und Brücken bauen. Um all diese Themen geht es in der neuen Ausgabe der Lichtblick.