Ernst-Eckhard-Koch-Preis und Innovationspreis Synchrotronstrahlung

Martin Bluschke (MPI für Festkörperforschung, TU Berlin) empfängt von Mathias Richter den Ernst-Eckhard-Koch-Preis für seine herausragende Dissertation.

Martin Bluschke (MPI für Festkörperforschung, TU Berlin) empfängt von Mathias Richter den Ernst-Eckhard-Koch-Preis für seine herausragende Dissertation. © Screenshot

Der Preis für Innovationen in der Synchrotronforschung ging an Guiseppe Sansone, Luca Giannessi, Carlo Callegari und Kevin Prince.

Der Preis für Innovationen in der Synchrotronforschung ging an Guiseppe Sansone, Luca Giannessi, Carlo Callegari und Kevin Prince. © Screenshot

In diesem Jahr zeichnete der Freundeskreis des HZB die herausragende Promotionsarbeit von Dr. Martin Bluschke (MPI für Festkörperforschung und TU Berlin) mit dem Ernst-Eckhard-Koch-Preis aus. Der Europäische Innovationspreis Synchrotronstrahlung ging an ein Team aus vier Physikern für ihre Arbeiten am Freien Elektronenlaser FERMI an der Synchrotronquelle Elettra in Triest. Die Preisverleihung fand auf dem diesjährigen Nutzertreffen des HZB statt, das in diesem Jahr digital stattfinden musste.

Die Preisverleihung war mit 197 Zuschauenden sehr gut besucht. Der Vorsitzende des Freundeskreises des HZB, Prof. Dr. Mathias Richter führte durch die Preisverleihung am Bildschirm und verteilte neben der Preisurkunde auch handgezeichnete Blumensträuße. Die Preiskomitees hätten in diesem Jahr die eingereichten Vorschläge mit großer Freude gelesen, berichtete er.

Ernst-Eckhard-Koch-Preis 2020

Der Ernst-Eckhard-Koch-Preis ging an Dr. Martin Bluschke, Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart, der seine Promotion 2019 an der Technischen Universität Berlin abgeschlossen hat. Der Titel seiner Dissertation lautet: “Resonant x ray scattering studies of collective electronic states in cuprates and nickelates controlled by isovalent chemical substitution and epitaxial integration”. Bluschke hat bei BESSY II sogenannte kollektive Zustände in Festkörpern untersucht, die mit dem Phänomen der Supraleitung zuammenhängen.

„Die Dissertation von Herrn Bluschke lässt ein tiefgehendes physikalisches Verständnis erkennen. Die zahlreichen Ergebnisse sind hochwertig publiziert, was auch durch die Anzahl der Zitierungen zum Ausdruck kommt“, zitierte Richter aus dem Preiskomite. Bluschke wird seine Forschung an der University of British Columbia in Kanada fortsetzen.

Innovationspreis Synchrotronstrahlung 2020

Der Innovationspreis Synchrotronstrahlung 2020 ging an Prof. Dr. Guiseppe Sansone (Universität Freiburg), Dr. Luca Giannessi (Istituto Nazionale di Fisica Nucleare, Frascati, Italien), Dr. Carlo Callegari und Prof. Dr. Kevin Prince (Elettra, Triest, Italien) für ihre Leistungen bei der Entwicklung und Anwendung neuartiger Untersuchungsmethoden am Freie-Elektronen-Laser FERMI bei Elettra in Triest: (“Pioneering achievements in the development and application of innovative investigation methods exploiting the radiation emitted by seeded free electron lasers”.) Das Preiskomitee würdigte ihre Leistung als von "äußerster Bedeutung für die Zukunft, die grundlegende Experimente sogar bis zur Attosekundenskala ermöglicht".  Der Innovationspreis Synchrotronstrahlung ist mit 3000 Euro dotiert und wird von der SPECS GmbH und der BESTEC GmbH gesponsert.

red.

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Helmholtz-Nachwuchsgruppe zu Magnonen
    Nachricht
    24.11.2025
    Helmholtz-Nachwuchsgruppe zu Magnonen
    Dr. Hebatalla Elnaggar baut am HZB eine neue Helmholtz-Nachwuchsgruppe auf. An BESSY II will die Materialforscherin sogenannte Magnonen in magnetischen Perowskit-Dünnschichten untersuchen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer Forschung Grundlagen für eine zukünftige Terahertz-Magnon-Technologie zu legen: Magnonische Bauelemente im Terahertz-Bereich könnten Daten mit einem Bruchteil der Energie verarbeiten, die moderne Halbleiterbauelemente benötigen, und das mit bis zu tausendfacher Geschwindigkeit.

    Dr. Hebatalla Elnaggar will an BESSY II magnetische Perowskit-Dünnschichten untersuchen und damit die Grundlagen für eine künftige Magnonen-Technologie schaffen.

  • Die Zukunft der Korallen – Was Röntgenuntersuchungen zeigen können
    Interview
    12.11.2025
    Die Zukunft der Korallen – Was Röntgenuntersuchungen zeigen können
    In diesem Sommer war es in allen Medien. Angetrieben durch die Klimakrise haben nun auch die Ozeane einen kritischen Punkt überschritten, sie versauern immer mehr. Meeresschnecken zeigen bereits erste Schäden, aber die zunehmende Versauerung könnte auch die kalkhaltigen Skelettstrukturen von Korallen beeinträchtigen. Dabei leiden Korallen außerdem unter marinen Hitzewellen und Verschmutzung, die weltweit zur Korallenbleiche und zum Absterben ganzer Riffe führen. Wie genau wirkt sich die Versauerung auf die Skelettbildung aus?

    Die Meeresbiologin Prof. Dr. Tali Mass von der Universität Haifa, Israel, ist Expertin für Steinkorallen. Zusammen mit Prof. Dr. Paul Zaslansky, Experte für Röntgenbildgebung an der Charité Berlin, untersuchte sie an BESSY II die Skelettbildung bei Babykorallen, die unter verschiedenen pH-Bedingungen aufgezogen wurden. Antonia Rötger befragte die beiden Experten online zu ihrer aktuellen Studie und der Zukunft der Korallenriffe. 

  • Energie von Ladungsträgerpaaren in Kuprat-Verbindungen
    Science Highlight
    05.11.2025
    Energie von Ladungsträgerpaaren in Kuprat-Verbindungen
    Noch immer ist die Hochtemperatursupraleitung nicht vollständig verstanden. Nun hat ein internationales Forschungsteam an BESSY II die Energie von Ladungsträgerpaaren in undotiertem La₂CuO₄ vermessen. Die Messungen zeigten, dass die Wechselwirkungsenergien in den potenziell supraleitenden Kupferoxid-Schichten deutlich geringer sind als in den isolierenden Lanthanoxid-Schichten. Die Ergebnisse tragen zum besseren Verständnis der Hochtemperatur-Supraleitung bei und könnten auch für die Erforschung anderer funktionaler Materialien relevant sein.