Herzlichen Glückwunsch, Wolfgang Gudat!

Als Redner gefragt: Professor Wolfgang Gudat auf dem Nutzertreffen 2017.

Als Redner gefragt: Professor Wolfgang Gudat auf dem Nutzertreffen 2017. © M: Setzpfandt/HZB

Walter Dörhage (links), Wolfgang Gudat (Mitte) und Eberhard Jaeschke (rechts) stoßen auf der Terasse von BESSY in Wilmersdorf auf die Entscheidung an, BESSY II zu bauen.

Walter Dörhage (links), Wolfgang Gudat (Mitte) und Eberhard Jaeschke (rechts) stoßen auf der Terasse von BESSY in Wilmersdorf auf die Entscheidung an, BESSY II zu bauen.

Der erste Berliner Elektronenspeicherring stand in Wilmersdorf.

Der erste Berliner Elektronenspeicherring stand in Wilmersdorf.

Am 11. Juni 2023 ist Professor Dr. Wolfgang Gudat 80 Jahre alt geworden. Von 1989 bis 2000 war Wolfgang Gudat wissenschaftlicher Geschäftsführer von BESSY. Unter seiner Leitung wurde das Projekt BESSY II bewilligt und der Speicherring in Adlershof aufgebaut und mit modernsten Instrumenten ausgestattet. Er hat den Freundeskreis des HZB gegründet und ist Ehrenvorsitzender des Vereins. Zum Geburtstag wünschen die Kolleginnen und Kollegen sowie die Geschäftsführung des HZB alles Gute!

Wolfgang Gudat hat bei Prof. Ruprecht Haensel im Hamburg seine Diplomarbeit zu optischen Konstanten von III-V-Halbleitern geschrieben und seinerzeit dazu einen Monochromator aufgebaut. Während seiner Promotion bei Prof. Christoph Kunz hat er optische Konstanten über weite Energiebereiche bestimmt, die zum weltweiten Standard wurden. Den heute gängigen Begriff der Elektronenausbeute- oder Total-Yield-Spektroskopie hat er damals eingeführt. Als Postdoc bei IBM in Yorktown Heights in den USA hat Wolfgang Gudat an Röntgenlithographie gearbeitet sowie an III-VI-Halbleiteroberflächen mittels Photoelektronenspektroskopie. Am Forschungszentrum Jülich, der damaligen Kernforschungsanlage, lag sein Schwerpunkt später auf der spinaufgelösten Photoemission, die dort zum ersten Mal überhaupt winkelaufgelöst betrieben wurde und heute als mächtige Untersuchungsmethode an den meisten Sychrotronstrahlungsquellen der Welt eingesetzt wird. Da die Methode intensitätshungrig ist, hat Wolfgang Gudat von Jülich aus den ersten Undulator für BESSY I entwickelt, der gleichzeitig der erste Undulator der Welt war, der im Vakuum betrieben wurde.

Von BESSY zu BESSY II

Wolfgang Gudat übernahm die wissenschaftliche Geschäftsführung von BESSY in 1989, nach dem frühen Tod von Prof. Dr. Ernst Eckhard Koch. Gemeinsam mit Prof. Dr. Eberhard Jaeschke und vielen weiteren Mitstreitern trieb er die Planung von BESSY II auf dem ehemaligen Gelände der Akademie der Wissenschaften der DDR in Adlershof voran. Schon im März 1993 konnten die Bauarbeiten beginnen. Nach nur vier Jahren Bauzeit konnte BESSY II im September 1998 in Betrieb genommen werden. Im Januar 1999 startete der Nutzerbetrieb. Seitdem ist BESSY II eine international sehr attraktive Röntgenquelle, die jedes Jahr tausende von Messgästen anzieht.

Der Freundeskreis des HZB

Kurz nach seinem Amtsantritt rief Gudat außerdem den „Verein der Freunde und Förderer der Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung (BESSY)“ ins Leben, aus dem später der Freundeskreis des HZB hervorgegangen ist. In Erinnerung an Ernst-Eckhard Koch verleiht der Verein seit 1990 jährlich den Ernst-Eckhard-Koch-Preis, um herausragende Doktorarbeiten auf dem Gebiet der Synchrotronstrahlung auszuzeichnen. Wolfgang Gudat war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises HZB und ist heute Ehrenvorsitzender des Vereins.

Sein Anliegen: Den Nachwuchs fördern

Auch als Professor an der Universität Potsdam liegt ihm der wissenschaftliche Nachwuchs am Herzen. So hat er den jährlichen Ferienkurs "Experimentieren mit Synchrotronstrahlung" als Kooperation zwischen der Universität Potsdam und BESSY ins Leben gerufen, der als "HZB Photon School" und mit inzwischen weltweiter Beteiligung auch heute fortgeführt wird.

red.

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