Sauberer Brennstoff zum Kochen für das südliche Afrika hat große Wirkung

Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Sabine Döring (2.v.r.) informierte sich über die GreenQUEST-Initiative bei ihrem Besuch an der Universität Kapstadt.

Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Sabine Döring (2.v.r.) informierte sich über die GreenQUEST-Initiative bei ihrem Besuch an der Universität Kapstadt. © UCT

Im interdisziplinären Projekt GreenQuest arbeiten mehr als 50 Wissenschaftler*innen aus Südafrika und Deutschland zusammen.

Im interdisziplinären Projekt GreenQuest arbeiten mehr als 50 Wissenschaftler*innen aus Südafrika und Deutschland zusammen. © UCT

Das Verbrennen von Biomasse beim Kochen belastet Gesundheit und Umwelt. Die deutsch-südafrikanische Initiative GreenQUEST entwickelt einen sauberen Haushaltsbrennstoff. Er soll klimaschädliche CO2-Emissionen reduzieren und den Zugang zu Energie für Haushalte in afrikanischen Ländern südlich der Sahara verbessern.

In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara haben fast eine Milliarde Menschen nur eingeschränkten Zugang zu sauberer Haushaltsenergie. Die weitverbreitete Nutzung von Biomasse (u.a. Feuerholz) als Energiequelle trägt zur Abholzung, Bodenerosion und zu Kohlendioxidemissionen bei.

Das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt GreenQUEST will grünes Flüssiggas (LFG oder gLFG) als Alternative zu fossilem Flüssiggas (LPG) entwickeln. Das grüne Flüssiggas reicht hinsichtlich der Effizienz und den Verbrennungseigenschaften an fossiles Flüssiggas heran, es entstehen jedoch keine schädlichen CO2-Emissionen. 

Das grüne Flüssiggas soll aus grünem Wasserstoff, der mithilfe erneuerbarer Energien gewonnen wird, und Kohlendioxid, das aus der Atmosphäre abgeschieden wird, hergestellt werden.

Das CO2-neutrale Flüssiggas könnte darüber hinaus den Zugang zu sauberer Energie für einkommensschwache Haushalte in Afrika erleichtern. GreenQUEST untersucht deshalb auch die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen, die eine Markteinführung von grünem Flüssiggas hat.

50 Forschende aus Südafrika und Deutschland arbeiten Hand in Hand

In dem interdisziplinären Projekt arbeiten mehr als 50 Wissenschaftler*innen aus Südafrika und Deutschland zusammen. Geleitet wird es vom Katalyse-Institut der Universität Kapstadt (UCT) und dem Helmholtz-Zentrum Berlin. Diese Partnerschaft fördert dauerhafte Beziehungen im Bereich der Energieforschung und stärkt damit die strategische Allianz zwischen Südafrika und Deutschland.

Staatssekretärin aus dem BMBF sieht globales Potenzial

„Der kooperative Ansatz des GreenQUEST-Projekts hat das Potenzial, nicht nur in afrikanischen Gemeinden, sondern weltweit positive Veränderungen zu bewirken", sagte die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Prof. Dr. Sabine Döring, anlässlich ihres Besuchs an der Universität Kapstadt. „Dies ist ein Beispiel für das Engagement Deutschlands und Südafrikas zur Unterstützung nachhaltiger Initiativen und unterstreicht, wie wichtig es ist, zum Wohle aller zusammenzuarbeiten."

 

red/sz

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Iridiumfreie Katalysatoren für die saure Wasserelektrolyse untersucht
    Science Highlight
    13.08.2025
    Iridiumfreie Katalysatoren für die saure Wasserelektrolyse untersucht
    Wasserstoff wird künftig eine wichtige Rolle spielen, als Brennstoff und als Rohstoff für die Industrie. Um jedoch relevante Mengen an Wasserstoff zu produzieren, muss Wasserelektrolyse im Multi-Gigawatt-Maßstab machbar werden. Ein Engpass sind die benötigten Katalysatoren, insbesondere Iridium ist ein extrem seltenes Element. Eine internationale Kooperation hat daher Iridiumfreie Katalysatoren für die saure Wasserelektrolyse untersucht, die auf dem Element Kobalt basieren. Durch Untersuchungen, unter anderem am LiXEdrom an der Berliner Röntgenquelle BESSY II, konnten sie Prozesse bei der Wasserelektrolyse in einem Kobalt-Eisen-Blei-Oxid-Material als Anode aufklären. Die Studie ist in Nature Energy publiziert.
  • Lithium-Schwefel-Batterien mit wenig Elektrolyt: Problemzonen identifiziert
    Science Highlight
    12.08.2025
    Lithium-Schwefel-Batterien mit wenig Elektrolyt: Problemzonen identifiziert
    Mit einer zerstörungsfreien Methode hat ein Team am HZB erstmals Lithium-Schwefel-Batterien im praktischen Pouchzellenformat untersucht, die mit besonders wenig Elektrolyt-Flüssigkeit auskommen. Mit operando Neutronentomographie konnten sie in Echtzeit visualisieren, wie sich der flüssige Elektrolyt während des Ladens und Entladens über mehrere Schichten verteilt und die Elektroden benetzt. Diese Erkenntnisse liefern wertvolle Einblicke in die Mechanismen, die zum Versagen der Batterie führen können, und sind hilfreich für die Entwicklung kompakter Li-S-Batterien mit hoher Energiedichte.
  • Selbstorganisierte Monolage verbessert auch bleifreie Perowskit-Solarzellen
    Science Highlight
    04.08.2025
    Selbstorganisierte Monolage verbessert auch bleifreie Perowskit-Solarzellen
    Zinn-Perowskit-Solarzellen sind nicht nur ungiftig, sondern auch potenziell stabiler als bleihaltige Perowskit-Solarzellen. Allerdings sind sie auch deutlich weniger effizient. Nun gelang einem internationalen Team eine deutliche Verbesserung:  Das Team identifizierte chemische Verbindungen, die von selbst eine molekulare Schicht bilden, welche sehr gut zur Gitterstruktur von Zinn-Perowskiten passt. Auf dieser Monolage lässt sich Zinn-Perowskit mit hervorragender optoelektronischer Qualität aufwachsen.