"BESSY ist für Berlin von immenser Bedeutung"
Bei ihrer Sommertour besuchte die Senatorin auch die Röntgenquelle BESSY II. V.l.n.r. A. Vollmer (Sprecherin der Anlage BESSY II), I. Czyborra (Senatorin), B. Rech (wiss. Geschäftsführer) und H. Marx (Staatssekretär für Wissenschaft). © HZB / Bettina Ausserhofer
Ende August hat die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Dr. Ina Czyborra gemeinsam mit dem Staatssekretär für Wissenschaft, Dr. Henry Marx, ihre Sommertour mit einem Besuch am HZB in Adlershof beendet. Dabei bekannte sie sich öffentlich dazu, den Neubau von BESSY III politisch zu unterstützen.
Ina Czyborra hat sich einen Nachmittag Zeit genommen für intensive Gespräche mit Wissenschaftler*innen und dabei die Röntgenquelle BESSY II besucht. Im Mittelpunkt stand die Vielseitigkeit dieser großen und leistungsstarken Forschungsinfrastruktur: Von der Entschlüsselung von Proteinstrukturen bis hin zu bahnbrechenden Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien.
Politische Unterstützung für BESSY III
Ein zentrales Thema war die Nachfolgequelle BESSY III (Mehr Infos) Das HZB plant eine Lichtquelle der 4. Generation mit integrierten Laboren, die in den Forschungscampus Berlin-Adlershof eingebettet werden soll. Die Senatorin unterstützt dieses Projekt ausdrücklich:
„Ich habe auch dieses Mal Spitzenforschung gesehen, der weltweit Beachtung geschenkt wird. In Adlershof ist alles vorhanden, was Berlin zu einem einzigartigen Standort macht – Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft in direkter Nachbarschaft, die miteinander kooperieren und voneinander profitieren. [...] Umso wichtiger ist es, in den im September beginnenden Haushaltsberatungen im Senat die Weichen dafür zu stellen, dass Berlin auch künftig ein Standort der Spitzenforschung mit internationaler Strahlkraft bleibt. Dafür brauchen wir im Übrigen auch BESSY III. Die Fortführung von BESSY ist für den Forschungsstandort Berlin von immenser Bedeutung. Deshalb werde ich mich mit all meiner Kraft dafür einsetzen, dass dieses Projekt fortgesetzt wird.“
„Wir freuen uns außerordentlich über ein so klares Bekenntnis zu unseren Plänen, BESSY III in Berlin-Adlershof zu bauen“ sagt Prof. Bernd Rech, der wissenschaftliche Geschäftsführer des HZB. „Der Austausch mit der Wissenschaftssenatorin unterstreicht, wie wichtig der Dialog zwischen Wissenschaft und Politik ist. Insbesondere wenn es darum geht, die Spitzenforschung in Berlin voranzutreiben!“
fk
https://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=27686;sprache=de
- Link kopieren
-
Elektrokatalyse mit doppeltem Nutzen – ein Überblick
Hybride Elektrokatalysatoren können beispielsweise gleichzeitig grünen Wasserstoff und wertvolle organische Verbindungen produzieren. Dies verspricht wirtschaftlich rentable Anwendungen. Die komplexen katalytischen Reaktionen, die bei der Herstellung organischer Verbindungen ablaufen, sind jedoch noch nicht vollständig verstanden. Moderne Röntgenmethoden an Synchrotronquellen wie BESSY II ermöglichen es, Katalysatormaterialien und die an ihren Oberflächen ablaufenden Reaktionen in Echtzeit, in situ und unter realen Betriebsbedingungen zu analysieren. Dies liefert Erkenntnisse, die für eine gezielte Optimierung genutzt werden können. Ein Team hat nun in Nature Reviews Chemistry einen Überblick über den aktuellen Wissensstand veröffentlicht.
-
BESSY II: Phosphorketten – ein 1D-Material mit 1D elektronischen Eigenschaften
Erstmals ist es einem Team an BESSY II gelungen, experimentell eindimensionale elektronische Eigenschaften in Phosphor nachzuweisen. Die Proben bestanden aus kurzen Ketten aus Phosphoratomen, die sich auf einem Silbersubstrat selbst organisiert in bestimmten Winkeln bilden. Durch eine raffinierte Auswertung gelang es, die Beiträge von unterschiedlich ausgerichteten Ketten voneinander zu trennen und zu zeigen, dass die elektronischen Eigenschaften tatsächlich einen eindimensionalen Charakter besitzen. Berechnungen zeigten darüber hinaus, dass ein spannender Phasenübergang zu erwarten ist. Während das Material aus einzelnen Ketten halbleitend ist, wäre eine sehr dichte Kettenstruktur metallisch.
-
Was vibrierende Moleküle über die Zellbiologie verraten
Mit Infrarot-Vibrationsspektroskopie an BESSY II lassen sich hochaufgelöste Karten von Molekülen in lebenden Zellen und Zellorganellen in ihrer natürlichen wässrigen Umgebung erstellen, zeigt eine neue Studie von einem Team aus HZB und Humboldt-Universität zu Berlin. Die Nano-IR-Spektroskopie mit SNOM an der IRIS-Beamline eignet sich, um winzige biologische Proben zu untersuchen und Infrarotbilder der Molekülschwingungen mit Nanometer-Auflösung zu erzeugen. Es ist sogar möglich, 3D-Informationen, also Infrarot-Tomogramme, aufzuzeichnen. Um das Verfahren zu testen, hat das Team Fibroblasten auf einer hochtransparenten SiC-Membran gezüchtet und in vivo untersucht. Die Methode ermöglicht neue Einblicke in die Zellbiologie.