Kristallisationspunkt für Nachwuchswissenschaftler

Workshop zur synchrotron-basierten biologischen Strukturforschung am HZB in Adlershof

Workshop zur synchrotron-basierten biologischen Strukturforschung am HZB in Adlershof„Diffraction Data Collection Using Synchrotron Radiation“ heißt der internationale Workshop, der zur Ausbildung von jungen Strukturforschern an Großgeräten vom 13. bis 15. August am Elektronenspeicherring BESSY II stattfand. 20 Nachwuchswissenschaftler aus sieben europäischen Ländern nahmen an der Veranstaltung teil. Vertreten waren Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Tschechien sowie Dänemark.

Dr. Uwe Müller (HZB) und Dr. Manfred Weiss, (EMBL, European Molecular Biology Laboratory) organisierten ein abwechslungsreiches, praxisnahes Programm um die synchrotron-basierten Methoden der biologischen Strukturforschung an die interessierten Doktoranden und jungen Postdocs weiter zu vermitteln.

Sieben namhafte Wissenschaftler ihres Fachgebietes waren als Tutoren geladen. Neben neun Einführungsvorträgen zum Thema, standen den Jungwissenschaftlern bei BESSY II die Beamlines 14.1 und 14.2 (MX und PX) zwei Tage lang für fünf kristallographische Experimente unter optimaler Betreuung zur Verfügung. Die Ergebnisse wurden im eigens für diese Veranstaltung errichteten Rechnerpool ausgewertet und anschließend präsentiert. Bei der Posterausstellung der Teilnehmer gab es zwei wertvolle wissenschaftliche Fachbücher als Prämie zu gewinnen.

Die Resonanz war durchweg positiv. Petr Pachl, Teilnehmerin aus Tschechien: “the last days were filled with experienced advices and friendly atmosphere".

Die synchrotron-basierte biologische Strukturforschung hat im letzten Jahrzehnt kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Zurzeit beträgt der Anteil in der Proteinstrukturdatenbank (www.rcsb.org) gespeicherten „Synchrotron-Daten“ etwa 80%. Somit werden praktische Erfahrungen zu den Methoden an Großgeräten immer wichtiger. „Die Nachfrage bei den jungen Strukturforschern sei entsprechend groß: „Der Kurs war 2-fach überbucht“ berichtet Dr. Uwe Müller vom HZB.

Ausgerichtet wurde der Workshop, vom AK1 (Arbeitskreis biologische Strukturen) der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie,organisiert vom Helmholtz-Zentrum Berlin und dem EMBL-Hamburg.

Nähere Informationen finden Sie hier

Sahe

  • Link kopieren

Das könnte Sie auch interessieren

  • Schlüsseltechnologie für eine Zukunft ohne fossile Energieträger
    Interview
    21.08.2025
    Schlüsseltechnologie für eine Zukunft ohne fossile Energieträger
    Im Juni und Juli 2025 verbrachte der Katalyseforscher Nico Fischer Zeit am HZB. Es war sein „Sabbatical“, für einige Monate war er von seinen Pflichten als Direktor des Katalyse-Instituts in Cape Town entbunden und konnte sich nur der Forschung widmen. Mit dem HZB arbeitet sein Institut an zwei Projekten, die mit Hilfe von neuartigen Katalysatortechnologien umweltfreundliche Alternativen erschließen sollen. Mit ihm sprach Antonia Rötger.

  • 5000. Patient in der Augentumortherapie mit Protonen behandelt
    Nachricht
    19.08.2025
    5000. Patient in der Augentumortherapie mit Protonen behandelt
    Seit mehr als 20 Jahren bieten die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) gemeinsam die Bestrahlung von Augentumoren mit Protonen an. Dafür betreibt das HZB einen Protonenbeschleuniger in Berlin-Wannsee, die medizinische Betreuung der Patienten erfolgt durch die Charité. Anfang August wurde der 5000. Patient behandelt.
  • Schriftrollen aus buddhistischem Schrein an BESSY II virtuell entrollt
    Science Highlight
    23.07.2025
    Schriftrollen aus buddhistischem Schrein an BESSY II virtuell entrollt
    In der mongolischen Sammlung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin befindet sich ein einzigartiger Gungervaa-Schrein. Der Schrein enthält auch drei kleine Röllchen aus eng gewickelten langen Streifen, die in Seide gewickelt und verklebt sind. Ein Team am HZB konnte die Schrift auf den Streifen teilweise sichtbar machen, ohne die Röllchen durch Aufwickeln zu beschädigen. Mit 3D-Röntgentomographie erstellten sie eine Datenkopie des Röllchens und verwendeten im Anschluss ein mathematisches Verfahren, um den Streifen virtuell zu entrollen. Das Verfahren wird auch in der Batterieforschung angewandt.