Proteinstrukturen besser erforschen

Uwe Müller und Thomas Frederking (v.li.) durchtrennen das Band. Der neue Detektor ist nun einsatzbereit.

Uwe Müller und Thomas Frederking (v.li.) durchtrennen das Band. Der neue Detektor ist nun einsatzbereit.

Oliver Daumke vom Max-Delbrück-Zentrum referierte darüber, warum die Erforschung von Proteinen eine wichtige Aufgabe ist.

Oliver Daumke vom Max-Delbrück-Zentrum referierte darüber, warum die Erforschung von Proteinen eine wichtige Aufgabe ist.

Uwe Müller (HZB), Gerd Illing (4ii Consulting) und Wolfram Saenger (FU-Berlin) im Gespräch.

Uwe Müller (HZB), Gerd Illing (4ii Consulting) und Wolfram Saenger (FU-Berlin) im Gespräch.

Erfolgreich installiert: Michael Hellmig (li.), Ingenieur aus dem HZB, hat den Detektor in die MX-Beamline Bl14.1 integriert. Über die neuen experimentellen Möglichkeiten freut sich auch Manfred Weiss (re.) aus der MX-Arbeitsgruppe.

Erfolgreich installiert: Michael Hellmig (li.), Ingenieur aus dem HZB, hat den Detektor in die MX-Beamline Bl14.1 integriert. Über die neuen experimentellen Möglichkeiten freut sich auch Manfred Weiss (re.) aus der MX-Arbeitsgruppe.

Feierlich eingeweiht: Der neue Pilatus-Detektor für die Kristallographie ist nun einsatzbereit

Am Montag, dem 25. Februar wurde der neue Pilatus 6M-Detektor am HZB eingeweiht, der an der MX-Beamline BL14.1 für noch bessere Ergebnisse sorgen wird. Thomas Frederking, kaufmännischer Geschäftsführer am HZB, und Dr. Uwe Müller, Leiter der HZB-Arbeitsgruppe Kristallographie“, zerschnitten gemeinsam das rote Band und übergaben damit den neuen Detektor in den Dienst der Wissenschaft. Entwickelt und gefertigt wurde das neue Gerät von der Schweizer Firma Dectris. Das HZB investierte 1, 2 Millionen Euro in dieses Projekt.

„Wir freuen uns, dass der neue Detektor jetzt betriebsbereit ist. Für unsere Nutzer ist es ein Riesenfortschritt. Aufgrund seiner Größe, seiner Rauschfreiheit und seiner Schnelligkeit ist der Detektor das Beste, was es momentan im Bereich Detektoren für Röntgenkristallographie auf dem Markt gibt. Wir sind auf die ersten wissenschaftlichen Ergebnisse gespannt“, sagt Uwe Müller auf der Veranstaltung.

Zur Eröffnungsfeier kamen hochrangige Gäste aus der Wissenschaft, die die Bedeutung der Proteinkristallografie für die Forschung in der Region unterstrich. Prof. Dr. Walter Rosenthal, wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Zentrums (MDC) in Berlin-Buch, nahm an der Einweihungszeremonie ebenso teil wie langjährige Kooperationspartner. Prof. Dr. Udo Heinemann (MDC) und Prof. Dr. Wolfram Saenger von der Freien Universität haben wesentlich dazu beigetragen, die Beamlines für die Untersuchung von Proteinen an BESSY II aufzubauen und die Methode am Elektronenspeicherring zu etablieren.

Gastredner Dr. Oliver Daumke vom MDC in Berlin veranschaulichte, welche Bedeutung die Untersuchung von Proteinstrukturen für die Gesellschaft hat. Durch die exakte Erkennung der Struktur und des Wirkungsmechanismus von speziellen Proteinen unseres Immunsystems erhoffe man sich beispielweise, Grippeerkrankungen schneller eindämmen zu können.

Etwa 20 Prozent aller HZB-Nutzer im Bereich Photonen forschen an den MX-Beamlines. Ein aktuelles Beispiel aus der Forschung ist, wie Proteine das Sehen steuern können. Die Untersuchungen wurden an BESSY II durchgeführt. Hier erfahren Sie mehr darüber.

SZ


Das könnte Sie auch interessieren

  • Graphen auf Titancarbid erzeugt neuartigen Phasenübergang
    Science Highlight
    25.05.2023
    Graphen auf Titancarbid erzeugt neuartigen Phasenübergang
    An der Röntgenquelle BESSY II hat ein Team einen Lifshitz-Übergang in TiC entdeckt, der durch eine Beschichtung mit Graphen hervorgerufen wird. Die Ergebnisse zeigen das Potenzial von 2D-Materialien wie Graphen und die Auswirkungen, die sie durch Wechselwirkungen im Nahfeld auf benachbarte Materialien haben.
  • Wieviel Cadmium steckt im Kakao?
    Science Highlight
    06.04.2023
    Wieviel Cadmium steckt im Kakao?
    Kakaobohnen können giftige Schwermetalle wie Cadmium aus dem Boden aufnehmen. Einige Anbaugebiete, insbesondere in Südamerika, sind mit diesen Schwermetallen zum Teil erheblich belastet. Durch das Zusammenspiel verschiedener Röntgenfluoreszenz-Techniken konnte nun ein Team an BESSY II erstmals nichtinvasiv messen, wo sich Cadmium in den Kakaobohnen anreichert: Weniger im Inneren der Bohne, sondern vor allem in der Schale. Weitere Untersuchungen zeigen, dass die Verarbeitung der Kakaobohnen großen Einfluss auf die Schwermetallbelastung haben kann.
  • SXR2023: Deadline for submissions April 15
    News
    05.04.2023
    SXR2023: Deadline for submissions April 15
    The SXR2023 (Principles of Functionality from Soft-X-Ray Spectroscopy) brings together young and experienced scientists to discuss recent scientific highlights, trends, and current advances with soft X-ray spectroscopy. Our goal is to further understanding on the atomic level. The impetus is to influence and ideally shape functionality in materials and molecular systems. In this effort, scientists cross intentionally the boundaries between physics, chemistry and materials and focus on the unifying aspects of functionality. Insights to the governing principles are often based on the combination of experiment with first principles theory and models. Thus a profound description of X-ray matter interaction — creating the spectroscopic observables — is always underlying.