Über den Wolken: Messdaten aus der Stratosphäre mit Wetterballons gewinnen
Der Informatik-Student Julian Petrasch siegte beim Berliner Landeswettbewerb „Jugend forscht“ in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften – und hat damit auch gleich den Fahrschein für den bundesweiten Ausscheid im Mai in Leverkusen in der Tasche. Das Schülerlabor des HZB hat Julian Petrasch, 21 Jahre, unter anderem bei der Materialbeschaffung und Präsentation seiner Arbeit unterstützt.
Für gute Luftaufnahmen aus großer Höhe müssen Forscher heute auf Satellitenbilder oder Flugzeugaufzeichnungen zurückgreifen. Das ist eine teure und aufwendige Methode. Julian Petrasch hat bewiesen, dass es auch anders geht. Er entwickelte einen Stratosphärenballon, mit dem man günstig Messdaten erheben und Luftbilder anfertigen kann. Bei mehreren Testflügen konnte er unter Beweis stellen, dass diese Methode hervorragend funktionierte.
Das Prinzip: Die Ballons dienen als Trägersystem für ein günstiges Kameramodell und ein Smartphone. Sie steigen in große Höhe auf und zerplatzen automatisch. Die darin enthaltende Technik segelt mit einem Fallschirm zu Boden und zeichneten dabei nach einem vorprogrammierten Schema Luftbilder und Daten auf. Das Smartphone registriert gleichzeitig per GPS die Ortskoordinaten.
Die auf diese Weise entstanden Bilder waren erstaunlich gut und konnten mit Satellitenaufnahmen konkurrieren. Die Datenaufzeichnung mit Stratosphärenballons kostet hingegen viel weniger. Damit hat Julian Petrasch nicht nur die Juroren des Jugend-forscht-Wettbewerbs überzeugt, sondern auch einen Sonderpreis für Kommunikation und Datenübertragung der Siemens Enterprise Communication erhalten. Die Preise sind insgesamt mit 500 Euro dotiert.