Stickstofftank für das Beschleunigerprojekt bERLinPro in Adlershof aufgestellt

Spektakuläre Anlieferung und Aufstellung. Alle Fotos (außer Nr. 4 und 7): HZB/W. Anders

Spektakuläre Anlieferung und Aufstellung. Alle Fotos (außer Nr. 4 und 7): HZB/W. Anders

Der Tank wird mithilfe von zwei Kränen langsam aufgerichtet.

Der Tank wird mithilfe von zwei Kränen langsam aufgerichtet.

Foto: HZB/J. Bierbaum

Foto: HZB/J. Bierbaum

Anschließend wurde der Stickstofftank am Boden befestigt.

Anschließend wurde der Stickstofftank am Boden befestigt.

Nachdem der Tank am Boden verankert war, wurden die Eisenketten gelöst.

Nachdem der Tank am Boden verankert war, wurden die Eisenketten gelöst.

Blick in die neue Beschleunigerhalle: Die Komponenten (hier die Magnetstrecke) werden nach und nach installiert. Foto: HZB/M.Setzpfand

Blick in die neue Beschleunigerhalle: Die Komponenten (hier die Magnetstrecke) werden nach und nach installiert. Foto: HZB/M.Setzpfand

18 Meter ragt der Stickstofftank in die Höhe, der am 18. Juli 2017 auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrum Berlin in Adlershof aufgestellt wurde. Darin können bis zu 80 Kubikmeter flüssiger Stickstoff gespeichert werden. Er wird für die Vorkühlung der Kälteanlage verwendet, die für den Betrieb des neuen Linearbeschleunigers mit Energierückgewinnung (bERLinPro) benötigt wird. Die HZB-Expertinnen und Experten bauen derzeit einen Prototyp auf, um das Potenzial dieser Beschleunigertechnologie zu testen.

Der Stickstofftank wurde auf einem 25 Meter langen Schwerlasttransporter von Děčín (Tschechien) nach Berlin transportiert und mit zwei Kränen aufgestellt. Unsere Mitarbeiterin Roswitha Schabardin hat die spektakuläre Aktion verfolgt und in unserem Blog beschrieben.

Die Forscherinnen und Forscher bauen am Standort Adlershof eine Testanlage auf: Es handelt sich dabei um den Prototypen eines Linearbeschleunigers mit Energierückgewinnung (bERLinPro). In ihm werden Elektronen unter Einsatz von viel Energie auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. In diesem Zustand geben sie Röntgenlicht höchster Qualität ab, das für Forschungszwecke von großem Interesse ist. Nach dem Durchlauf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke sollen die Elektronen in bERLinPro wieder aufgefangen und ihre Energie zurückgewonnen werden.

Um bERLinPro zu realisieren, müssen die HZB-Forscherinnen und Forscher neuartige Komponenten entwickeln und in der neu errichteten Beschleunigerhalle testen. Für den Betrieb von bERLinpro ist eine extrem komplexe Infrastruktur erforderlich, die nach und nach in der Halle aufgebaut wird. Unter anderem ist ein ausgeklügeltes Kühlsystem notwendig. So müssen die supraleitenden Niob-Kavitäten mit Helium auf sehr tiefe Temperaturen heruntergekühlt werden.

Für das Vorkühlen der Kälteanlage wird flüssiger Stickstoff verwendet, weil er deutlich günstiger als Helium ist. Zwischengespeichert wird der Stickstoff in dem neuen, 80 Kubikmeter fassenden Tank. „Wir rechnen damit, dass wir zirka eine LKW-Ladung pro Woche an flüssigen Stickstoff verbrauchen werden“, sagt der betreuende Ingenieur Jochen Heinrich.

Das Kühlsystem wird in den nächsten Monaten weiter komplettiert. Unter anderem wird im Herbst 2017 die Helium-Kälteanlage aus der Schwerlasthalle in die neue Technikhalle umziehen, die sich neben der unterirdischen Beschleunigerhalle befindet.

(sz)


Das könnte Sie auch interessieren

  • HZB erhält Fördermittel, um Innovationen rascher nutzbar zu machen
    Nachricht
    23.03.2023
    HZB erhält Fördermittel, um Innovationen rascher nutzbar zu machen
    Die Helmholtz-Gemeinschaft hat drei neue Innovationsplattformen ausgewählt, die nun gefördert werden. An zweien davon ist das HZB beteiligt: Die Innovationsplattform zu Beschleunigertechnologien HI-ACTS soll moderne Beschleuniger für vielfältige Anwendungen öffnen, während die Innovationsplattform Solar TAP neue Ideen aus den Laboren der Photovoltaikforschung rascher in die Anwendung bringen soll. Insgesamt erhält das HZB aus Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation in den kommenden drei Jahren 4,2 Millionen Euro an Zuwendungen.

  • HZB-Physiker folgt Ruf nach Südkorea
    Nachricht
    25.01.2023
    HZB-Physiker folgt Ruf nach Südkorea
    Seit 2016 hat der Beschleunigerphysiker Ji-Gwang Hwang am HZB in der Abteilung Speicherring- und Strahlphysik geforscht. In mehreren Projekten hat er wichtige Beiträge zur Strahldiagnostik geleistet. Nun kehrt er in seine Heimat Südkorea zurück, als Professor für Physik an der Gangneung-Wonju National University.
  • 40 Jahre Forschen mit Synchrotron-Licht in Berlin
    Nachricht
    14.09.2022
    40 Jahre Forschen mit Synchrotron-Licht in Berlin
    Presseinformation _ Berlin, 14. September 2022: Die Wissenschaft ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Treiber für Innovation und Fortschritt in der Hauptstadtregion. Kreative, talentierte Menschen aus der ganzen Welt kommen zusammen und bringen neue Ideen voran, von denen wir als Gesellschaft profitieren. Viele Entdeckungen – von grundlegenden Erkenntnissen bis zum fertigen Produkt – beruhen auf der Forschung mit Synchrotron-Licht. Seit 40 Jahren haben Forscher*innen in Berlin Zugang zu diesem intensiven Licht. Dies beflügelt viele Wissenschaftsdisziplinen und ist ein Standortvorteil für Deutschland.