Europäische Auszeichnung für Berliner Physiker Prof. Ferenc Mezei

Für innovative und herausragende Beiträge zur Neutronenstreuung erhält Professor Ferenc Mezei (Hahn-Meitner-Institut und TU, Berlin) den "Walter Hälg Preis 1999" der European Neutron Scattering Association. Die Auszeichnung würdigt die bis in die 70er Jahre zurückreichenden Arbeiten Mezeis, der mit neuen Methoden der Neutronenstreuung entscheidend zu Erkenntnissen über strukturelle und magnetische Veränderungen in Festkörpern beigetragen hat. Der Preis wird erstmalig zur 2. Europäischen Konferenz der Neutronenstreuung vom 1. bis 4. September 1999 in Budapest verliehen und ist mit 10.000 Schweizer Franken dotiert.

Professor Mezei entwickelte einen völlig neuen Ansatz in der Neutronenstreutechnik: die Neutronen-Spin-Echo-Methode. Hierbei wird in physikalischen Experimenten mit Neutronenstrahlen der Drehimpuls dieser atomaren Teilchen als zusätzliches Messsignal ausgenutzt. In Verbindung mit einer von Mezei entwickelten neuen Gattung von Messinstrumenten eröffnete diese Methode zuvor unerschlossene Energie- und Zeitbereiche in der Erforschung von Festkörpern. Insbesondere bei langsameren atomaren Prozessen, wie sie zum Beispiel in Polymeren oder biologischen Makromolekülen auftreten, erschloss die Neutronen-Spin-Echo-Methode einzigartige Untersuchungsergebnisse.

Professor Mezei wird in Budapest an dem Ort geehrt, an dem er Physik studiert, promoviert und seine ersten Arbeiten zur Neutronenstreuung veröffentlicht hat. Die "ENSA - European Neutron Scattering Association" wird den Preis künftig alle zwei Jahre an europäische Wissenschaftler vergeben. In der ENSA sind alle europäischen Organisationen der Neutronenstreuung vereinigt. Sie repräsentieren zusammen rund 4000 Wissenschaftler dieses Fachgebiets.

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