Der 4000. Augentumor-Patient mit Protonen am HZB behandelt
Übersicht: Anzahl der mit Protonen am HZB behandelten Patienten von 1998 bis 2020. © HZB/S. Kodalle
Am 19. Februar 2021 erhielt der 4000. Augentumor-Patient eine Bestrahlung mit Protonen, die ein gemeinsames Team des Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchführte. Die Anzahl der behandelten Patienten blieb im Jahr 2020 trotz den erschwerten Corona-Bedingungen auf dem Vorjahresniveau. Die Behandlung in Berlin-Wannsee ist auf Aderhautmelanome des Auges spezialisiert. Der Protonenbeschleuniger am HZB ist die einzige Therapiestätte für diese Erkrankung in Deutschland.
Seit mehr als 20 Jahren bieten die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) gemeinsam die Bestrahlung von Augentumoren mit Protonen an. Dafür betreibt das HZB einen Protonenbeschleuniger, die medizinische Betreuung der Patienten erfolgt durch die Charité.
„Wir beglückwünschen das gemeinsame Team zu diesem tollen Erfolg und bedanken uns, dass es unter den erschwerten Pandemie-Bedingungen alles dafür getan hat, den Betrieb der lebensrettenden Augentumortherapie aufrechtzuerhalten“, sagt Prof. Bernd Rech, der Sprecher der wissenschaftlichen Geschäftsführung des HZB.
500 bis 600 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an einem malignen Aderhautmelanom. In 97 Prozent der Fälle lässt sich der Tumor durch eine Bestrahlung mit Protonen vollkommen zerstören. In den meisten Fällen kann nicht nur das Auge, sondern auch die Sehkraft in einem befriedigenden Maß erhalten werden. Die Bestrahlung mit Protonen ist eine besonders effektive Methode: Die Energie des Protonenstrahls lässt sich so einstellen, dass praktisch nur der Tumor die Strahlung abbekommt, während das umliegende gesunde Gewebe weitgehend geschont wird.
sz
https://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=22519;sprache=de
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BESSY II: Einblick in ultraschnelle Spinprozesse mit Femtoslicing
Einem internationalen Team ist es an BESSY II erstmals gelungen, einen besonders schnellen Prozess im Inneren eines magnetischen Schichtsystems, eines Spinventils, aufzuklären: An der Femtoslicing-Beamline von BESSY II konnten sie die ultraschnelle Entmagnetisierung durch spinpolarisierte Stromimpulse beobachten. Die Ergebnisse helfen bei der Entwicklung von spintronischen Bauelementen für die schnellere und energieeffizientere Verarbeitung und Speicherung von Information. An der Zusammenarbeit waren Teams der Universität Straßburg, des HZB, der Universität Uppsala sowie weiterer Universitäten beteiligt.
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Batterieforschung: Alterungsprozesse operando sichtbar gemacht
Lithium-Knopfzellen mit Elektroden aus Nickel-Mangan-Kobalt-Oxiden (NMC) sind sehr leistungsfähig. Doch mit der Zeit lässt die Kapazität leider nach. Nun konnte ein Team erstmals mit einem zerstörungsfreien Verfahren beobachten, wie sich die Elementzusammensetzung der einzelnen Schichten in einer Knopfzelle während der Ladezyklen verändert. An der Studie, die nun im Fachjournal Small erschienen ist, waren Teams der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der Universität Münster sowie Forschende der Forschungsgruppe SyncLab des HZB und des Applikationslabors BLiX der Technischen Universität Berlin beteiligt. Ein Teil der Messungen fand mit einem Instrument im BLiX-Labor statt, ein weiterer Teil an der Synchrotronquelle BESSY II.
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