Zwei Feinwerkmechaniker aus dem HZB sind Berlins beste Azubis
Zwei ehemalige Auszubildende der HZB-Werkstatt haben einen außergewöhnlichen Erfolg erzielt: Fiete Buchin und Edgar Lunk schlossen ihre Ausbildung zum Feinwerkmechaniker als Bester und Zweitbester in ganz Berlin ab. Im Interview erzählen sie, wie sie dieses hervorragende Ergebnis erreicht haben, was die Ausbildung besonders macht und welche Tipps sie zukünftigen Azubis geben können.
Wie habt ihr euch gefühlt, als ihr das Ergebnis erfahren habt?
Fiete: Ich bin schon aus der Prüfung mit einem sehr guten Gefühl herausgekommen. Deshalb habe ich erwartet, dass das Ergebnis ganz gut werden würde. Aber als ich dann erfahren habe, dass ich als Bester abgeschlossen habe, habe ich mich natürlich sehr gefreut.
Edgar: Bei mir war es ähnlich. Über drei Jahre hinweg haben wir intensiv darauf hingearbeitet, einen guten Abschluss zu erreichen. Als dann ein paar Wochen nach der Prüfung das Ergebnis kam, war ich ehrlich gesagt trotzdem überrascht, dass es so gut ausgefallen ist.
Habt ihr einen Tipp, wie man so ein Ergebnis erreicht?
Fiete: Wir hatten hier in der Werkstatt am HZB von Anfang an eine super Ausbildung. Das macht sich beim Abschluss bezahlt. Man lernt ja nicht extra nur für die Prüfung, sondern das Entscheidende passiert in den drei Jahren davor, in denen wir hier gelernt haben. Mein Tipp ist also: Die ganze Ausbildungszeit nutzen und ständig dazulernen.
Edgar: Mein Tipp wäre, stets mit voller Konzentration an die Arbeit heranzugehen. Präzision erfordert Aufmerksamkeit – und genau darauf kommt es in unserem Beruf an. Spürt man, dass die Konzentration nachlässt, ist es besser, kurz innezuhalten und eine Pause zu machen, bevor man weitermacht.
Was zeichnet die Ausbildung in der Werkstatt aus?
Fiete: Unser Ausbilder Christian Remus hat uns von Beginn an sehr gut begleitet und uns umfassend gefördert. Dass Azubis hier am HZB schon vor uns als Landesbeste abgeschlossen haben, spricht eindeutig für die Qualität der Ausbildung. Auch das kollegiale Miteinander in der Werkstatt trägt wesentlich zu einer angenehmen und konstruktiven Arbeitsatmosphäre bei.
Edgar: Da stimme ich voll zu. Von Beginn an wurden wir hier mit Respekt behandelt und konnten spannende Projekte mit umsetzen.
Was machen Feinwerkmechaniker im Allgemeinen? Wie lange dauert die Ausbildung?
Edgar: Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre, aber wir beide haben sie auf 3 Jahre verkürzt. Als Feinwerkmechaniker stellt man aus Halbzeugen (Rohteilen) präzise Bauteile oder Baugruppen her. Dazu gehören Tätigkeiten wie Zuschneiden, Fräsen, Drehen und Feilen – also sämtliche Arbeitsschritte, die erforderlich sind, um ein Werkstück zeichnungsgerecht zu fertigen.
Ausgangspunkt ist eine technische Zeichnung, die sämtliche Maße, Toleranzen und Oberflächenanforderungen definiert. Am Ende folgt das Prüfen der Maßhaltigkeit und der Funktion der Baugruppe. Typisch für unsere Werkstatt ist die überwiegende Einzelteilfertigung. Das erfordert ein hohes Maß an Präzision, flexible Nutzung verschiedener Fertigungsmethoden und handwerkliches Können. Dadurch bleibt die Arbeit besonders vielfältig und anspruchsvoll.
Fiete: Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit findet auch am Computer statt, etwa bei der Auswertung technischer Zeichnungen und der Programmierung von CNC-Maschinen. Darüber hinaus ist Kommunikation wichtig, da wir regelmäßig mit Anwenderinnen und Anwendern aus dem HZB im Austausch stehen. Häufig ergeben sich Rückfragen, wenn sich bestimmte Konstruktionsdetails in der Praxis nicht exakt wie vorgesehen umsetzen lassen. Der Kontakt zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bereichert die Arbeit besonders. Der fachliche Austausch und die gemeinsame Suche nach Lösungen machen mir großen Spaß.
Gab es ein Werkstück oder eine Baugruppe, auf das ihr besonders stolz seid?
Edgar: Derzeit arbeite ich an einem Probenhalter für Knopfzellen-Batterien, der später in einem Forschungslabor eingesetzt wird. Die Baugruppe ist technisch anspruchsvoll, da ich sie aus verschiedenen Werkstoffen wie PEEK, Kupfer und Edelstahl fertige. Die Kombination verschiedener Materialien und Fertigungsverfahren macht die Arbeit besonders interessant und herausfordernd.
Fiete: Im Rahmen unserer Ausbildung haben wir einen Bürolocher gefertigt. Dabei habe ich erstmals eigenständig ein CNC-Programm erstellt und die komplette Fertigung des Bauteils in einem durchgängigen Prozess umgesetzt.
Wie geht’s jetzt für euch weiter?
Fiete: Wir haben wie alle Azubis am HZB einen Anschlussvertrag für ein halbes Jahr bekommen. Ich werde eine Stelle in der Adlershofer Werkstatt besetzen.
Edgar: Ich würde auch gern bleiben. Wenn es nicht klappt, werde ich die Meisterausbildung beginnen.
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